Projekt
Road4Schemes - Umsetzung von Carbon Farming Konzepten
Roadmap for Carbon Farming Schemes
In der Klimapolitik hat sich der Fokus in den letzten Jahren auf das Ziel der „Klimaneutralität“ verlagert. Dabei geht es nicht mehr nur darum, Emissionen zu vermeiden, sondern die verbleibenden Emissionen durch sogenannte „carbon-removals“ auszugleichen. Sowohl von Seiten der Politik als auch von Seiten privater Unternehmen besteht ein hohes Interesse daran, die landwirtschaftliche Landnutzung für die Erreichung der Klimaneutralitäts-Ziele zu nutzen. Dabei sind allerdings noch viele Fragen offen.
Hintergrund und Zielsetzung
Carbon-Farming hat als Klimaschutz-Strategie zur Erreichung der Ziele des Paris-Abkommens und des europäischen Green Deals an Bedeutung gewonnen. Um dabei einen umfassenden Nutzen für die Beteiligten, die Böden und die Gesellschaft gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass die gegenwärtige Politikgestaltung und -umsetzung auf aktuelle Forschungsergebnisse zurückgreifen kann.
Road4Schemes hat die Ziele
(1) die Stärken und Schwächen bestehender und geplanter Carbon-Farming-Konzepte und zusätzliche Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen (ESS) zu bewerten, einschließlich der jeweiligen Instrumente für Monitoring, Berichterstattung und Verifizierung;
(2) die Wahrnehmungen und Präferenzen der Interessengruppen in Bezug auf Strategien für die Gestaltung von solchen Konzepten sowie politische Faktoren und Hindernisse zu untersuchen; und
(3) einen Fahrplan (Roadmap) für die Entwicklung und Umsetzung kontextsensitiver ergebnisorientierter Konzepte für Carbon Farming und zusätzliche Zahlungen für ESS zu liefern.
Das Projekt findet als Unterprojekt innerhalb von EJP-Soil statt. An dem Projekt arbeiten Institute und Forschungseinrichtungen aus 9 europäischen Ländern mit: EV-ILVO (Belgien), Universität Aarhus (Dänemark), INRAE (Frankreich), Universität Wageningen (Niederlande), BIOS (Österreich), Czech University of Life Science Prague (Tschechien), TAGEM (Türkei) und Agroscope (Schweiz). Seit Februar 2023 ist CREA (Italien) als 10. Partner dem Projekt Road4Schemes beigetreten.
Vorgehensweise
Das Thünen-Institut führt federführend die Arbeiten zu den politischen Rahmenbedingungen und den Zusammenhängen mit der Treibhausgas-Berichterstattung durch, arbeitet aber auch in allen anderen Arbeitspakten (u.a. bei der Sammlung und Analyse bestehender Carbon-Farming-Konzepte sowie bei der Konsultation verschiedener Stakeholder im Rahmen von Fokusgruppen und Workshops) eng mit den Partnern zusammen.
Am Thünen-Institut werden Fragebögen erstellt, um sichtbar zu machen, wie weit die politische Implementierung von Carbon-Farming-Maßnahmen und die Berichtbarkeit der daraus entstandenen Klimaschutzeffekte bereits fortgeschritten ist. Dabei interessiert auch, wie mit den verschiedenen Herausforderungen dieser Maßnahmen auf nationaler Ebene umgegangen wird (u.a. Messbarkeit, Permanenz, Zusätzlichkeit, Doppelfinanzierung).
Unsere Forschungsfragen
- Was ist der Stand der politischen Umsetzung von „carbon-farming“ in den untersuchten Ländern? Wie verhalten sich private und öffentliche Aktivitäten zueinander?
- Wie gut sind die nationalen Treibhausgas-Inventare aktuell in der Lage, Klimaschutzeffekte aus „carbon-farming“-Aktivitäten abzubilden? Welche Verbesserungen sind nötig?
Ergebnisse
Wie nehmen Landwirte und Landwirtinnen die Möglichkeiten von Carbon Farming für Ihre Böden und die Chancen und Risiken neuer Finanzierungsmodelle wahr? Diese Perspektive wurde im Rahmen des Projektes in Form von Fokusgruppendiskussionen in allen Partnerländern untersucht. In Deutschland fand die Diskussion am 31.03.2023 statt. Eine kurze Zusammenfassung finden Sie hier: Zusammenfassung_Fokusgruppe_Road4Schemes_DEU
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Aarhus University
(Aarhus, Tjele, Dänemark) -
Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement (INRAE)
(Paris, Toulouse, Montpellier, Avignon, Ivry-sur-Seine, Clermont-Ferrand, Rennes, Thiverval-Grignon, Dijon, Orleans, Bordeaux, Pierroton, Frankreich) - Wageningen University & Research (WUR)
(Wageningen, Niederlande)
Zeitraum
11.2021 - 10.2023
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
abgeschlossen