Steigende Reisüberschüsse und attraktive außerbetriebliche Einkommen – Internationales Wissenschaftler-Netzwerk analysiert zukünftige Herausforderungen südostasiatischer Reisproduzenten
In den kommenden 5 bis 10 Jahren werden sich Reisproduzenten in Südostasien wachsender Konkurrenz stellen müssen, die zu weitreichenden Strukturveränderungen führen wird. Um die Triebkräfte dieser Veränderungen besser zu verstehen, haben Agrarökonomen aus Thailand, Vietnam, Laos, Myanmar und Deutschland jetzt das „agri benchmark Reis-Netzwerk“ ins Leben gerufen.
Unter der Schirmherrschaft des Thailändischen Forschungsfonds fand am 19. und 20. März als Auftaktveranstaltung ein Workshop in Bangkok statt. „Im Netzwerk agri benchmark haben sich Agrarökonomen zusammengeschlossen, um durch Forschung und gegenseitigen Austausch das Verständnis internationaler Landwirtschaft zu verbessern“, erläutert Dr. Yelto Zimmer vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der die neue Sektion Reis innerhalb des agri benchmark Netzwerks koordiniert.
Basierend auf regionalen Landwirte-Gruppen und typischen Betrieben in Schwerpunktregionen der Reisproduktion, wollen die Agrarexperten zunächst folgende Fragen analysieren:
- Aufgrund des schnellen Wachstums der nationalen Wirtschaft der beteiligten Länder ist das Lohnniveau schon beträchtlich angestiegen und wird auch in Zukunft weiter steigen. Da die heutige Reisproduktion sehr arbeitsintensiv ist, stellt sich die Frage, wie die Arbeitsproduktivität erhöht werden kann und welche Veränderungen erforderlich sind, um dieses Ziel zu erreichen.
- Die regionale Reisproduktion wird – auch aufgrund von politischen Initiativen – in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Gleichzeitig ist in Folge von sich verändernden Ernährungsgewohnheiten mit einem Rückgang der Nachfrage zu rechnen. Infolgedessen sind steigende Überschüsse und ein starker Druck auf die Reispreise zu erwarten. Deshalb wird agri benchmark untersuchen, welche Standorte und Systeme der Reisproduktion am wettbewerbsfähigsten sind und welche alternativen Kulturen für die Landwirte am profitabelsten sind, die ihren Reisanbau reduzieren.