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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Mondfische im Ozean der Zukunft

Untersuchung von Mondfischlarven aus der Sargassosee

© Marko Freese

junger Mondfisch

Manchmal passiert auch für Forscher Unerwartetes: Auf der Suche nach Larven des Europäischen Aals in ihrer Geburtsstätte im westlichen Nordatlantik (Sargassosee) gingen den Thünen- Fischereibiologen auch Larven zweier seltener Mondfischarten ins Netz. Zwar ist bekannt, dass dieses nährstoffarme Seegebiet zahlreichen Tierarten als Lebensraum und Kinderstube dient, allerdings wusste man über die frühen Lebensphasen der Mondfische bisher nur wenig. Und das, obwohl bestimmte Mondfischarten mit einem Maximalgewicht von über drei Tonnen zu den größten Knochenfischen der Erde gehören.

Die Studentin Lea Hellenbrecht von der Universitat Hamburg hat in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Fischereiökologie das seltene Probenmaterial für ihre Bachelorarbeit über das Vorkommen und die Verteilung der Mondfischlarven in der Sargassosee verwendet. Sie konnte zeigen, dass die Larven bevorzugt im warmeren Teil des Untersuchungsgebiets auftraten und nach Osten hin zunehmend größer wurden, was darauf hindeutet, dass sie verdriftet werden. Die Ergebnisse werden gerade publiziert.

Aufgrund von Überfischung und Klimawandel wird erwartet, dass die Bestände von Raubfischen in vielen Meeresgebieten zukünftig zurückgehen werden und die Zahl der Wirbellosen steigt. Aufgrund ihrer Ernährungsweise (u. a. Quallen und Tintenfische) gehören Mondfische zu den Fischarten, die von diesen Veränderungen profitieren könnten. Mondfischbestände und deren Verbreitung könnten somit informative Indikatoren fur den Ozean der Zukunft werden.

Der Artikel ist in der Ausgabe der "Wissenschaft erleben" (01/2019) zu finden.

Ansprechpartner im Institut für Fischereiökologie ist Marko Freese.

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