Diskussion mit Bundestagsabgeordneten zur Klimawandel-Anpassung

Ich war vom Biologen-Verband VBIO (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland) eingeladen, meine Forschungsarbeiten zur Klimawandel-Anpassung und Biotechnologie mit Gehölzen darzustellen.

An meinem Stehtisch machten Abgeordnete und Mitarbeitende von vier Bundestagsfraktionen Halt. Das Interesse an Wald, Walderhaltung im Klimawandel und der Forschung dazu war erfreulich groß. Ebenso erfreulich groß war das Interesse an forstgenetischen Fragestellungen. Insbesondere diskutierte ich mit den Besucherinnen und Besuchern die Notwendigkeit genomischer und biotechnologischer Forschung an Bäumen.

Wegen eines im Sommer veröffentlichten Gesetzesvorschlags der EU-Kommission zur rechtlichen Neubewertung der neuen Züchtungstechnologien, darunter die Genschere CRISPR/Cas, waren viele der Besucherinnen und Besuchern gut informiert. Großes Interesse bestand an technischen Details und möglichen Anwendungsperspektiven für die Erreichung nachhaltiger Ziele und zur Klimawandelanpassung von Nutzpflanzen.

Dr. Tobias Brügmann forscht mit der von ihm geleiteten Nachwuchsforschungsgruppe an der genetischen Grundlage von Trockenstresstoleranz in Bäumen. Mit biotechnologischen Werkzeugen, wie der Genschere CRISPR/Cas, wird die Ausprägung von Genen experimentell ein- oder ausgeschaltet. Die so veränderten Bäume werden in Gewächshausversuchen, in denen sie mit einem kontrollierten Trockenstress konfrontiert werden, genau untersucht. Anhand der Reaktionen von veränderten und unveränderten Bäumen lässt sich die Beteiligung einzelner Gene aufklären, die dann im Züchtungsprozess gezielt berücksichtigt werden können.