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Gelübde zur Verringerung von Lebensmittelverlusten und -abfällen in Südasien

Unser 7. Workshop der Thünen-koordinierten MACS-G20-Initiative gegen Lebensmittelabfälle hat in Kooperation mit Indien stattgefunden.

Das Bild zeigt die feierliche Eröffnungszeremonie, die mit dem Anzünden einer Lampe begann.
© ICAR

Bereits zum siebten Mal organisierten wir im Rahmen der Thünen-koordinierten Collaboration Initiative Food Losses and Waste des „Meeting of Agricultural Chief Scientists of G20 States“ (MACS-G20) einen Workshop in Kooperation mit der aktuellen G20-Präsidentschaft. Nach Berlin, Buenos Aires, Tokyo, Riyadh, Italien und Yogyakarta durften wir diesmal in Neu-Delhi zu Gast sein.

Die Zielregion des International Workshop on Food Loss and Waste Prevention in South Asian Region umfasste neben Indien als G20-Präsidentschaftsland auch Bangladesch, Bhutan, Nepal und Sri Lanka. Unsere engagierten indischen Partner vom Indian Council of Agricultural Research (ICAR) übernahmen die offiziellen Einladungen und die Organisation vor Ort. Kolleg*innen vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) sowie von der University of Peradeniya (Sri Lanka) ergänzten das Team.

Ziel des Workshops war neben der Netzwerkbildung in der Region auch, gemeinsame Herausforderungen und gute Beispiele aus der Praxis zu identifizieren. Vom 30. Oktober bis 03. November 2023 diskutierten insgesamt 120 Teilnehmer*innen aus 7 Ländern zu den Schwerpunkten Verluste in der Primärproduktion, Lebensmittelabfälle in Haushalten und Kommunen sowie die Rolle von Kreislaufwirtschaft und sozialen Einrichtungen. Die Anwesenden repräsentierten Ministerien, Universitäten und andere private und öffentliche Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, soziale Einrichtungen, internationale Organisationen, Beratungs- und Abfallwirtschaftsunternehmen, regionale Behörden sowie Lebensmittelunternehmen.

In Anwesenheit der indischen Ministerin für Landwirtschaft, Frau Sushri Shobha Karandlaje, wurde das traditionelle Entzünden einer Lampe als Auftakt zu erfolgreichen gemeinsamen Aktivitäten bei der Vermeidung von Verlusten und Abfällen zelebriert. Ein von allen Teilnehmer*innen verlesenes Gelübde, dass sie sich persönlich für die Verringerung von Verlusten und Abfällen einsetzen werden, ergänzte den feierlichen Beginn des Workshops.

Jeder der technischen Schwerpunkte des Workshops wurde von kurzen Vorträgen umrissen, bevor sich alle Anwesenden mit ihren Fragen, Kommentaren und Erfahrungen in die Diskussion einbrachten. Dabei umfasste die Bandbreite der Themen unter anderem Arbeiten zur Verringerung von Nachernteverlusten, die Entwicklung von Sensoren für optimale Lagerung und Verpackung, Optimierung in der Kühlkette, den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Blockchain-Technologie, den Einfluss von kulturellen und gesellschaftlichen Normen, althergebrachtes indigenes Wissen bei der Haltbarmachung, Kreislaufwirtschaft und Valorisierung von Nebenprodukten. In den Diskussionsphasen und den Pausengesprächen konnten wertvolle Kontakte geknüpft und Erfahrungen persönlich ausgetauscht werden. Die fachspezifische Exkursion führte uns zu der vorbildlichen Logistik eines halbstaatlichen Unternehmens, das die indische Hauptstadt mit Obst und Gemüse - in frischer Form als auch selbst weiterverarbeitet - versorgt.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihre wertvollen Beiträge. Nähere Information zum Workshop und seinen Ergebnissen finden Sie demnächst hier in englischer Sprache.

Der nächste Regionalworkshop zum Thema „Lebensmittelverluste und -abfälle“ ist in Kooperation mit Brasilien geplant, das 2024 die G20-Präsidentschaft inne hat.

Ansprechpartner:

Stefan Lange, Thünen-Forschungskoordinator
Felicitas Schneider, Thünen-Institut für Marktanalyse

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