Weiter zum Inhalt

HumusKlimaNetz: Landwirtschaft zieht an einem Strang

In einem Praxisprojekt wollen 150 Biohöfe und konventionelle Betriebe gemeinsam mit Thünen-Institut, BÖLW und DBV erproben, wie Humusaufbau in der Landwirtschaft gelingt. Das HumusKlimaNetz wurde im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir der Öffentlichkeit vorgestellt.

© DBV

Rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff sind in den landwirtschaftlich genutzten Böden Deutschlands gespeichert. Das hat die Bodenzustandserhebung Landwirtschaft ergeben, die regelmäßig vom Thünen-Institut durchgeführt wird. Ein wesentlicher Kohlenstoffspeicher ist Humus. Dementsprechend betonte Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, während der Auftaktveranstaltung: „Humus aufbauen, das bedeutet, unser Klima zu schützen auf jedem Hektar Ackerboden. Das HumusKlimaNetz und jeder einzelne der 150 Betriebe, die teilnehmen, leisten einen wichtigen Beitrag, damit der Humusaufbau vorankommt.“

Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, erläuterte in seinem Grußwort, dass von zahlreichen Einflussfaktoren abhänge, wie sich der Kohlenstoff-Vorrat im Boden künftig entwickle, ob Humus also zum Klimaschutz beitrage oder Emissionen verursache. „Im HumusKlimaNetz haben wir die Chance, Maßnahmen zum Humusaufbau gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Praxis zu untersuchen und deren Klimaschutzbeitrag im Rahmen des Projektes wissenschaftlich zu untersuchen und zu bewerten“, sagte der Agrarökonom.

Das Besondere am Modell- und Demonstrationsvorhaben HumusKlimaNetz ist die Zusammenarbeit von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft: Für den Ökologischen Landbau ist ein humusreicher Boden eine wesentliche Grundlage der Bewirtschaftung. „In Partnerschaft mit dem Deutschen Bauernverband wollen wir mit dem HumusKlimaNetz einen entscheidenden Beitrag leisten, die Landwirtschaft insgesamt klimafreundlicher aufzustellen“, sagte Tina Andres, Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Die konventionelle Landwirtschaft sehe Humuserhalt und -aufbau als Zukunftsthema und damit als „systemrelevant für die Landwirte“ an, sagte Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV). „Gemeinsam machen wir Boden gut“, betonte Tina Andres.

Parallel zur angewandten Forschung soll mit Hilfe eines jährlich organisiertes Symposiums in der gesamten Agrarbranche sowie bei Beratungsdiensten und Verbänden, in der Wissenschaft und Politik ein Bewusstsein für die Bedeutung von Humusaufbau und -erhalt geschaffen werden. Der erste HumusKlimaTag findet am morgigen Mittwoch, 6. März, statt. In der Keynote wird Prof. Dr. Axel Don, stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz, zu den Potenzialen von Humusaufbau für den Klimaschutz referieren. In den anschließenden fünf Workshops stehen die Themen Humusaufbau und Wissenstransfer im Mittelpunkt.


Das Programm zum nachlesen: https://humus-klima-netz.de/wp-content/uploads/2024/03/20240301_HumusKlimaTag_Programm.pdf

Nach oben