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Zukunftswälder gestalten – IUFRO-Weltkongress in Stockholm

Am Sonntag startet der 26. Weltkongress der Internationalen Forstforschungsgemeinschaft (IUFRO) in Stockholm. Eine Woche lang kommen Forstexpertinnen und -experten aus mehr als 220 Ländern zusammen, um eine nachhaltige Zukunft für Wälder und Gesellschaft zu gestalten.

© Thünen-Institut/Berit Michler

Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, eine wachsende Weltwirtschaft: Bis 2050 wird sich die Welt drastisch verändern. Mittendrin: die Wälder.

Der IUFRO-Weltkongress in Stockholm legt daher in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf den Beitrag der Wälder zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der UN-Agenda 2030. Unter dem Motto „Forests and Society Towards 2050“ werden die neuesten Forschungsergebnisse und Innovationen sowie angewandte Wissenschaft dazu präsentiert.

Die internationale Konferenz vom 23. bis 29. Juni in der schwedischen Hauptstadt soll die globale Zusammenarbeit sektorübergreifend fördern. Auch Wissenschaftler*innen der Thünen-Institute für Waldökosysteme, Waldwirtschaft, Forstgenetik und Holzforschung sind vor Ort.

Wissensaustausch und Zukunftstechnologien

Eröffnet wird die Kongresswoche am 23. Juni mit einer feierlichen Zeremonie, bei der Bäume gepflanzt werden und der schwedische König Carl XI. Gustaf Grußworte spricht. Out- und Indoor-Events in Form von Exkursionen, Workshops, mehr als 200 Sessions und 4.500 Präsentationen zu den folgenden fünf Themenschwerpunkten füllen anschließend das Programm der Stockholmer Woche im Zeichen der Wälder:

•    Wälder für nachhaltige Gesellschaften
•    Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder und Anpassung an Stress
•    Auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen Forst-Bioökonomie
•    Waldbiodiversität und ihre Ökosystemleistungen
•    Wälder für die Zukunft

Vorgestellt werden Zukunftstechnologien, die den Forstsektor revolutionieren könnten. Zum Beispiel KI, die vielfältig eingesetzt werden kann.

Thünen-Waldinstitute themenreich vertreten

Thünen-Wissenschaftler*innen stellen Forschungsprojekte zu den Themenschwerpunkten der IUFRO vor und tragen so zum internationalen Diskurs bei.

Das Thünen-Institut für Waldwirtschaft ist zum Schwerpunkt „Auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen Forst-Bioökonomie“ mit fünf Sessions, zahlreichen Vorträgen, Posterpräsentationen und der Teilnahme an Podiumsdiskussionen umfangreich vertreten.
In den Sessions geht es z. B. um Chancen und Auswirkungen des Nachhaltigkeitswandels im Forstsektor, Auswirkungen und Wirksamkeit der Forstpolitik in tropischen Entwicklungsländern oder die Frage, wie sich Armutsbekämpfung und Waldintegrität in tropischen Trockenwäldern vereinbaren lassen. Vortragsthemen sind z. B. der Einfluss waldbaulicher Szenarien auf die potenzielle Waldnutzung, Kohlenstoffspeicherung und biologische Vielfalt in tropischen Waldlandschaften oder die Förderung der quantitativen Statistik in der Governance-Forschung anhand von Fallstudienbeispielen aus der Tropenwaldpolitik.
Poster-Präsentationen drehen sich z. B. um ein neues Waldmanagement-Konzept für Deutschland zur Bewältigung des globalen Wandels oder um die Frage, wie sich Substitutionseffekte in der Bioökonomie definieren und messen lassen. Zu Herausforderungen und Chancen von Arbeit und Beschäftigung im Forstsektor gibt es eine Podiumsdiskussion und eine weitere Session dazu, wie Arbeitskräfte von morgen gewonnen werden können.

Zum Thema „Waldbiodiversität und ihre Ökosystemleistungen“ präsentieren Wissenschaftlerinnen vom Thünen-Institut für Waldökosysteme beispielsweise die Bund-Länder-Initiative NaBioWald und stellen ein Poster zum Akustik-Biodiversitätsmonitoring auf der Level II-Versuchsfläche in Britz vor. Um Stickstoffdeposition in einem sich ändernden Klima: Trends und Auswirkungen auf die Ökosystemleistungen der Wälder geht es in einer weiteren Session.

Zu „Widerstandsfähigkeit der Wälder und Anpassung an Stress“ beteiligen sich Wissenschaftler*innen des Thünen-Instituts für Forstgenetik mit Postern und Vorträgen. Die Themen: Genetische Analysen von gestressten Rotbuchen, Baumartenverbreitung im Klimawandel und genomische Varianten der Rotbuche.

Zum Schwerpunkt „Wälder der Zukunft“ halten Wissenschaftler*innen des Thünen-Instituts für Holzforschung einen Vortrag zu aktuellen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der automatisierten Holzartenbestimmung von Faserstoffen und stellen die Anwendung der Apps macroHOLZdata und CITESwoodID vor. Weitere Vortrags- bzw. Poster-Inhalte drehen sich um Treibhausgas-Substitutionseffekte im Gebäudesektor oder effiziente Nutzung von Altholz in einer zirkulären Bioökonomie.

Über Iufro

Die internationale Forstforschungsgemeinschaft (IUFRO) ist ein globales Netzwerk von Langzeit-Forschungsflächen, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Anpassung an den Klimawandel demonstrieren. Sie ist weltweit einer der ältesten internationalen wissenschaftlichen Organisationen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit im Bereich der Forstwissenschaften zu unterstützen. Das Thünen-Institut ist langjähriges Mitglied der IUFRO. Der Verband wurde 1892 in Eberswalde gegründet. Er vereint mehr als 15.000 Wissenschaftler*innen von mehr als 630 Partnerorganisationen aus mehr als 220 Ländern. Die Zusammenarbeit unter dem Dach der IUFRO erfolgt auf freiwilliger Basis. Alle fünf Jahre bringt der IUFRO World Congress Akteur*innen aus dem Waldbereich zusammen, um über aktuelle und zukünftige Fragestellungen zu diskutieren.

Mehr zum Programm der Kongresswoche

Allgemeine Infos zu IUFRO

Alle 21 Plenarsitzungen werden live übertragen

 

 

 

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