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Vorhandene Vielfalt besser nutzen – Treffen der fünf Milchviehversuchsbetriebe Schleswig-Holsteins

Von der Leistungszucht über die Fütterung bis zur Milchqualität reichen die Themen, die von den Milchviehversuchsbetrieben in Schleswig-Holstein experimentell bearbeitet werden...

© Thünen-Institut

v.l.: Herr Hohmann, Frau Mieze, Frau Dr. Knappstein (alle MRI, Kiel), Herr Klein, Frau Dr. Barth (beide Thünen-Institut), Herr Dr. Loges (CAU Kiel), Herr Dr. Paulsen (Thünen-Institut), Herr Matthiesen, Herr Dr. Junge (beide CAU, Kiel) und Herr Dr. Kampf (LWK Futterkamp)

Von der Leistungszucht über die Fütterung bis zur Milchqualität reichen die Themen, die von den Milchviehversuchsbetrieben in Schleswig-Holstein experimentell bearbeitet werden. Insgesamt fünf solcher Betriebe gibt es im Land und sie spiegeln die Vielfalt der Milchproduktion wieder. Während die Landwirtschaftskammer mit dem Betrieb in Futterkamp klar auf den unmittelbaren Praxisbezug setzt, geht es an den universitätseigenen Standorten neben der angewandten Forschung auch um wissenschaftliche Grundlagen. Mit Karkendamm und dem Lindhof verfügt die Christian-Albrechts-Universität nun über zwei Milchviehherden ganz unterschiedlicher Ausrichtung – auf der einen Seite blickt man auf die hoch spezialisierte Holsteiner Milchkuh, auf der anderen Seite möchte man mit Jerseykühen möglichst viel Milch mittels Weidewirtschaft gewinnen. Die Versuchsbetriebe des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung ergänzen dieses Spektrum. Das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst beschäftigt sich mit der Nachhaltigkeit der ökologischen Milchproduktion und verschiedenen Aspekten des Tierwohls. Den Bogen zur Produktqualität und Lebensmittelsicherheit, und somit letztendlich auch zum Verbraucher, schlägt der Versuchsbetrieb des Max Rubner-Instituts in Schädtbek, der unter anderem auch Rückstände in der Milch, auch von Arzneimitteln, im Fokus hat. Wenn es um experimentelle Forschung rund um die Milchviehhaltung geht, bietet Schleswig-Holstein also beste Voraussetzungen. Um diese noch besser nutzbar zu machen, trafen sich am 2. Mai  Wissenschaftler, Betriebsleiter und Herdenmanager der fünf Milchviehversuchsbetriebe auf Einladung des Thünen-Instituts in Trenthorst.  Nach einer Einführung in die laufenden Forschungsprojekte konnte bei bestem Wetter der Versuchsbetrieb besichtigt werden. Der Milchviehstall ist speziell für bestimmte Forschungsfragen konzipiert. So können zwei komplett getrennte Teilherden unter den gleichen Haltungs- und Managementbedingungen verglichen werden. Bis zum letzten Jahr wurden dabei Rotbunte DN und Deutsche Holstein hinsichtlich ihrer Eignung für den Ökolandbau einander gegenübergestellt. Demnächst werden behornte und genetisch hornlose Deutsche Holstein-Kühe untersucht. Eine Besonderheit im Trenthorster Betrieb ist die Aufzucht von Kälbern durch ihre Mütter. Seit mehr als zehn Jahren werden Versuche zur sogenannten muttergebundenen Kälberaufzucht durchgeführt. Das Themenspektrum reicht dabei von der Gesundheit der Kälber über die Melkbarkeit der Kühe bis hin zu den langfristigen Auswirkungen dieser Aufzuchtform auf das Verhalten der Tiere. Die Minimierung des Antibiotikaeinsatzes beim Trockenstellen sowie der Einsatz von Mais-Stangenbohnen-Silage in der Milchviehfütterung sind weitere Forschungsschwerpunkte. Neben den Experimenten ging es in den Gesprächen der Teilnehmer auch immer wieder um das ganz praktische Herdenmanagement auf den Versuchsstationen. Trotz der Vielfalt der Versuchsansätze sehen sich doch alle oftmals mit den gleichen Problemen konfrontiert. Der Erfahrungsaustausch soll jedoch nur einen Teil der zukünftigen Kooperation zwischen den Versuchsbetrieben bestimmen. Die Gruppe möchte vielmehr Anknüpfungspunkte für die Forschung finden, denn die unterschiedliche Ausrichtung der Versuchsbetriebe sichert die Übertragbarkeit von gemeinsam erarbeiteten Forschungsergebnissen in die ebenso vielfältige landwirtschaftliche Praxis. Und darüber, dass dies ein Standortvorteil für Schleswig-Holstein ist, der viel stärker genutzt werden sollte, waren sich alle Teilnehmer des Treffens einig.   

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