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WI Institute of Rural Economics

Press Release

Forschung zu ländlichen Räumen erhält mehr Gewicht

Neues Thünen-Fachinstitut entsteht in Höxter / Christian Hundt als Institutsleiter berufen

Portrait von Prof. Dr. Christian Hundt
© Thünen-Institut/Michael Welling

Christian Hundt

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands lebt in ländlichen Räumen. Die Situation und das Potenzial ländlicher Räume sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Politik des Bundes gerückt. Um den steigenden Forschungs- und Beratungsbedarf zu decken, stärkt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seine Kapazitäten: Am 1. Dezember wird das Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen als neues Fachinstitut des Thünen-Instituts gegründet. Standort wird die ostwestfälische Stadt Höxter sein.

Das Thünen-Institut erforscht unter anderem die Entwicklung der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in ländlichen Räumen, untersucht deren Ursachen und berät die politischen Entscheidungsträger, vor allem das BMEL. Gab es bislang ein Fachinstitut, das in aller Breite zu ländlichen Räumen forscht, so sind es künftig zwei Institute mit unterschiedlichem, sich ergänzendem Fokus. In Höxter wird das ökonomisch ausgerichtete Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen aufgebaut. Komplementär hierzu konzentriert sich das bisherige Fachinstitut für Ländliche Räume künftig stärker auf sozialwissenschaftliche Fragestellungen. Es wird in Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen umbenannt, personell ausgebaut und mittelfristig nach Höxter verlegt. Mit der gestärkten Forschungskraft kann die Politik künftig noch besser beraten und der Wissensstand über diese wichtigen Bereiche erweitert werden.

Neuer Leiter des Thünen-Instituts für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen ist Prof. Dr. Christian Hundt. Er hatte sich in einem gemeinsam durchgeführten Berufungsverfahren des Thünen-Instituts und der Leibniz Universität Hannover durchgesetzt und erhält in Hannover nun gleichzeitig eine Professur für Wirtschaft in ländlichen Räumen.

Christian Hundt studierte unter anderem an der Universität Köln sowie an der Fernuniversität Hagen und hat Diplome in Wirtschaftsgeographie, Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft erworben. 2012 wurde er an der Leibniz Universität Hannover im Fach Wirtschaftsgeographie promoviert. Es folgten Stationen an der Ruhr-Universität Bochum sowie an der Technischen Universität Dortmund, wo er von 2014 bis 2016 eine Vertretungsprofessur für Volkswirtschaftslehre ausübte. Seit 2018 arbeitete er am Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig und habilitierte sich im Mai 2021 an der Ruhr-Universität Bochum. Zum 1. Dezember 2021 wird er seine neue Tätigkeit als Institutsleiter aufnehmen. Es geht dann zunächst vor allem um den Aufbau einer leistungsfähigen Struktur des Instituts, das im Frühjahr 2022 in das Marktquartier in der Innenstadt von Höxter einziehen wird.

„Es gibt in Deutschland nicht ‚den‘ ländlichen Raum – die verschiedenen Regionen sind sehr vielgestaltig“, erklärt Christian Hundt. „Deshalb ist wichtig zu erkennen, welche Faktoren die einzelnen Standorte prägen. Darauf aufbauend lassen sich differenzierte Konzepte entwickeln.“ „Ich freue mich darauf“, so der gebürtige Ostwestfale weiter, „in Höxter das neue Institut aufzubauen. Der Umstand, dass ich nur gut 25 km entfernt von hier aufgewachsen bin, macht die neue Aufgabe für mich umso schöner.“

„Die Stärkung der Ressortforschung im Bereich ländliche Räume sehe ich als Anerkennung unserer bisherigen Arbeit. Ich freue mich darauf, dass wir am Thünen-Institut uns diesem Bereich noch intensiver und thematisch breiter widmen können, vor allem aber auf die Zusammenarbeit mit Christian Hundt und seinem Institut“, so Prof. Dr. Peter Weingarten, Leiter des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen.

Das Thünen-Institut hat 15 Fachinstitute; sein Hauptsitz ist Braunschweig. Als Bundesforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMEL hat es den Auftrag, wissenschaftliche Grundlagen für politische Entscheidungen zu erarbeiten und durch Forschung den Wissensstand zum Wohl der Gesellschaft zu erweitern.

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