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Bauen mit Holz: Viele Erfolge und noch viel Potenzial

Neuer Thünen Report gibt Überblick über Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten

Eine hölzernes Bauteil mit Fensteröffnung hängt an einem Kran in der Luft
© Franz Pfluegl - stock.adobe.com

Die Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz haben sich in den zurückliegenden Jahren spürbar verbessert. Zu diesem Schluss kommen die Autoren des jetzt vorgelegten Thünen Reports 78 zur „Entwicklung der Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz in Deutschland“. Zugleich bestehe weiteres Potenzial für die gesamte Holzbaubranche.

„Die Holzbauquote im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser ist gestiegen, und ich sehe eine Menge Potenzial auch im Bereich des mehrgeschossigen Holzbaus“, sagt Dr. Alexandra Purkus vom Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg. Sie ist Erstautorin des Thünen Reports 78, der die derzeitige Situation des Holzbaus in Deutschland umfassend beleuchtet. „Damit diese klimafreundliche Bauweise noch mehr Schub bekommt, müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden“, ergänzt sie.

Vorbild öffentliche Hand

Die öffentliche Hand ist mit Abstand der größte Beschaffer in Deutschland. Sie hat damit nicht nur eine große Verantwortung, sondern auch eine Vorbildfunktion. Wie die Studie hervorhebt, bekommen die Klimawirkungen von Bauprojekten bei den Auftraggebern der öffentlichen Hand einen zunehmend großen Stellenwert. Dabei gelten Klimaschutzkonzepte vor allem auf kommunaler oder Landesebene als wichtige Treiber. Auch auf Bundesebene wachsen die Bestrebungen, bei eigenen Gebäuden der öffentlichen Vorbildfunktion gerecht zu werden. Das zeigt sich etwa in der Weiterentwicklung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB).

Theorie und Praxis verzahnen

Unverzichtbar für die Koordinierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und den Transfer von Wissen in die Praxis sind breit angelegte Initiativen wie der Dialogprozess zur Charta für Holz 2.0, bei dem Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammenarbeiten. Wie der Wissenstransfer in die Praxis gelingen kann, zeigt die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierte deutschlandweite Seminarreihe „Holzbau im öffentlichen Raum“, die in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) zu Jahresbeginn startete. Entscheider und Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft haben dort die Möglichkeit, sich zu Fragen des Holzbaus und zu Praxislösungen auszutauschen.

Rechtliche Vorgaben harmonisieren

Auch das Bauordnungsrecht kann zur weiteren Entwicklung des Holzbaus beitragen. Die Gesetzgebungskompetenz liegt hier bei den Ländern. Jedes Bundesland hat eine eigene Landesbauordnung, die sich zwar an einer bundesweiten Musterbauordnung orientiert, aber länderspezifische Regelungen aufweist und in unterschiedlichem Maße den aktuellen Stand der Technik einbezieht. Mehrere Bundesländer haben dies bereits als Hemmnis erkannt und Anpassungen im Landesbaurecht vorgenommen, andere ziehen nach. Die Arbeitsgruppe „Bauen mit Holz in Stadt und Land“ im Charta-Dialogprozess hat für diesen Harmonisierungsprozess wichtige Empfehlungen formuliert.

Ausbildung im Holzbau attraktiver machen

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