Das Umweltbundesamt hat am 22. August den Projektionsbericht 2023 veröffentlicht. Zum Bericht haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts mit Analysen der Sektoren Landwirtschaft sowie Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) beigetragen. Im Bericht wird die künftig erwartete Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in zwei Szenarien unter Berücksichtigung (1) bereits umgesetzter und (2) weiterer, geplanter Klimaschutzmaßnahmen beschrieben.
Das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 in Deutschland wird nicht erreicht. Die im Bundes-Klimaschutzgesetz für die Jahre 2021 bis 2030 festgelegten Ziele für den Sektor Landwirtschaft werden dagegen übererfüllt. Dies liegt jedoch vor allem an methodischen Änderungen der Emissionsberechnung ohne tatsächliche Emissionsminderung. Die Übererfüllung der beschlossenen Verpflichtung zur Minderung von Treibhausgasen entsteht, weil nun rechnerisch geringere Emissionen ausgewiesen werden, die gesetzlichen Zielwerte aber nicht entsprechend angepasst wurden. Allerdings gehen die Emissionen aufgrund sinkender Tierbestände, geringerer Stickstoffdüngung und der Umsetzung von Maßnahmen auch tatsächlich zurück.
Das Ziel für den Sektor LULUCF, eine festgelegte und weiter ansteigende Netto-Einbindung in die Kohlenstoffspeicher zu erreichen, wird in beiden Szenarien nicht erreicht – trotz vergleichsweise optimistischer Annahmen zur Entwicklung im Wald und zum Moorbodenschutz.
Der Bericht beschreibt die verwendeten Methoden, bewertet die untersuchten Maßnahmen und stellt die wichtigsten Ergebnisse vor. Mit Blick auf das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 bleibt auch in der Land- und Forstwirtschaft und der Landnutzung noch viel zu tun.
Link zum Projektionsbericht 2023:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/projektionsbericht-2023-fuer-deutschland
Pressemitteilung des UBA:
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/zusaetzliche-massnahmen-erreichen-der-klimaziele