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Leitbildkommission übergibt Abschlussbericht zur Zukunft der Ostseefischerei

Die „Leitbildkommission zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei“ hat am 18. Dezember ihren Abschlussbericht an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übergeben. In der Kommission mitgewirkt haben u.a. Wissenschaftler*innen des Thünen-Instituts für Ostseefischerei.

Ausschnitt der Titelseite des Abschlussberichts mit einem Fischkutter als Illustration.
© BMEL

Die Kommission hat sich auf ein Leitbild für die Zukunft der deutschen Ostseefischerei verständigt. Im Bericht beschreibt die Kommission Ansätze, um Fischerei und Meeresnaturschutz stärker als bisher in Einklang zu bringen und das Berufsbild der Ostseefischerei langfristig zu stärken. Von zentraler Bedeutung sei, zukünftig junge Menschen für die Fischerei zu gewinnen, um den Beruf und damit die wirtschaftlichen Strukturen sowie das soziokulturelle Erbe der Fischerei zu erhalten.

Die Leitbildkommission schlägt neun Maßnahmenbereiche vor, wie die zukünftige Ostseefischerei ausgerichtet und zukunftsfest gemacht werden sollte:

  1. Junge Menschen für die Fischerei gewinnen,
  2. Diversifizierung des Tätigkeitsfeldes ermöglichen und stärken,
  3. Infrastruktur für gewerbliche Fischerei und Freizeitfischerei erhalten, anpassen und modernisieren,
  4. Fischereimanagement weiterentwickeln,
  5. Mit Meeresnaturschutz in die Zukunft investieren,
  6. Entwicklung nachhaltiger Fischereitechnologien und Innovationen fördern,
  7. Flottentransformation ermöglichen,
  8. Digitalisierung gestalten, Daten erheben und Wissen generieren,
  9. Organisation der Fischerei stärken, Dialog- und Beteiligungsformate weiterentwickeln.

Auf Basis der Empfehlungen wird das BMEL im kommenden Jahr in enger Abstimmung mit den Ostseeküstenländern und dem Bundesumweltministerium konkrete Schritte prüfen, um die Küstenfischerei an der Ostsee zu erhalten.

Details zu den Maßnahmen sowie den kompletten Abschlussbericht der Leitbildkommission – inklusive einer Liste der Kommissionsmitglieder – finden Sie hier.
 

Hintergrund

Die deutsche Ostseefischerei steckt derzeit in einer großen Krise: Der ökologische Zustand der Ostsee gibt Anlass zur Sorge; die anhaltend kritische Bestandssituation und der damit verbundene weitgehende Wegfall von Fangmöglichkeiten für Hering und Dorsch wirkt sich belastend auf die ökonomische Perspektive der Ostseefischerinnen und -fischer aus. Das BMEL hat daher im Jahr 2022 die Leitbildkommission „Zukunft der deutschen Ostseefischerei“ ins Leben gerufen, mit dem Auftrag, ein Leitbild für eine nachhaltige und zukunftsfeste deutsche Ostseefischerei zu entwickeln und konkrete Maßnahmen zur politischen Umsetzung vorzuschlagen.
 

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