Skip to main content

Wenn für die Fischerei der Platz knapp wird

Beim Ausbau erneuerbarer Energien auf See müssen tragfähige Lösungen für räumliche Konflikte gefunden werden

Eine Karte der Nordsee mit verschieden eingefärbten Flächen für die verschiedenen Nutzer
© BSH

Entwurf Raumordnungsplan für die deutsche AWZ (Kartenteil Nordsee)

Es wird eng für die Fischerei in vielen Bereichen der europäischen Meeresgewässer. Ein Blick auf die Planungsskizzen für die Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) der Mitgliedsländer, also der Bereiche jenseits der 12-Meilen-Zone, in denen die jeweiligen Staaten Hoheitsrechte genießen, macht deutlich, dass in den kommenden Jahren vor allem die Offshore-Windkraft einen beachtlichen Gebietszuwachs verzeichnen wird. Sie ist eine der zentralen Säulen für eine Reduktion der Treibhausgase um 55 % bis 2030 (gegenüber 1990), wie sie im Pariser Klimaabkommen von 2015 festgeschrieben ist. Mit einem Anteil von 32 % sollen die Anlagen zu den geplanten Einsparungen beitragen. Das wird besonders in Nord- und Ostsee die räumlichen Konflikte weiter verschärfen.

Dr. Vanessa Stelzenmüller und Dr. Antje Gimpel vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven haben gemeinsam mit ihren Kollegen im Auftrag des Fischereiausschusses (PECH) des Europäischen Parlaments nun eine umfassende Studie zu den Auswirkungen der Offshore- Windkraft und anderer erneuerbarer Energien, wie Wellen- und Gezeitenkraftwerke, im marinen Bereich auf die europäische Fischerei erarbeitet. Ziel war es, dem Ausschuss erstmalig eine umfassende Darstellung des aktuellen Wissensstandes zu präsentieren sowie Möglichkeiten einer Koexistenz zwischen Energiegewinnung und Fischerei aufzuzeigen und entsprechende Empfehlungen an die europäische Politik zu formulieren. Dafür hat das Forschungsteam eine Vielzahl an Daten und aktueller Fachliteratur ausgewertet. Am 27. Oktober 2020 haben Vanessa Stelzenmüller und Antje Gimpel die Studie dem Fischereikomitee des EU-Parlaments vorgestellt.

 

Scroll to top