Solea, 811. Reise
Dauer: 14. bis 29. September 2022
Fahrtgebiet: Nordsee
Zweck der Reise: Test von Fanggeräten zur beifangreduzierten Garnelenfischerei
Auf der Reise werden Fanggeräte getestet, die entwickelt wurden, um die negativen Auswirkungen der Baumkurrenfischerei auf Garnelen (Crangon crangon) auf die Fischpopulationen und Ökosysteme in der Nordsee zu reduzieren.
Aus sozioökonomischer Sicht ist die Garnelenfischerei eine der wichtigsten eine der wichtigsten Fischereien in der Nordsee: Rund 560 Schiffe aus verschiedenen Ländern mit mehr als 1.000 Fischern sind im Einsatz; die Fischerei erzielt jährliche Einnahmen von bis zu 100 Millionen Euro. Die geringe Maschenweite der Steerte, nötig zum effizienten Fang der Garnelen, führt aber zu einem hohen Beifang von Fischen. Um dieses Problem zu lösen, wurden Fluchtmöglichkeiten entwickelt, die den Fischen ein Entkommen ermöglichen, bevor sie in den Steert gelangen: Siebnetze und Gittersysteme vom Typ Nordmöre. Fischer sind seit mehr als zwei Jahrzehnten verpflichtet, entweder ein Siebnetz oder ein Gitter in ihre Schleppnetze einzubauen. Beide Vorrichtungen haben allerdings Nachteile, sodass an neuen Systemen geforscht wird.
Auf dieser Reise werden folgende neu entwickelte Vorrichtungen getestet:
- 60x40 cm großes, elliptisches Stahlgitter (EG1): Das Gitter ist in eine Stahlstruktur eingebettet, die einen stabilen Anstellwinkel des Gitters während des Fischfangs gewährleisten soll. Die zusätzliche Neuheit ist ein neuer Stababstand von ca. 25 mm.
- 60x40 cm rechteckiges Stahlgitter (RG1): Entspricht in Größe, Baumaterial und Stababstand dem EG1. Hauptunterschiede sind das Fehlen einer Gehäusestruktur und eine rechteckige Form, um die Sortierfläche des Gitters zu vergrößern.
- 80x60 cm rechteckiges Stahlgitter (RG2): Gleiches Design wie RG1, aber mit größerer Fläche.
- „Letterbox“, entwickelt in den Niederlanden. Es besteht aus einem Auslass (Letterbox), kombiniert mit seitlichen Leitplatten, um die Fischarten zum Auslass zu leiten.
- Siebnetz: Eine für die kommerzielle Fischerei typische Konstruktion aus zwei Netzblättern mit Rautenmaschen mit einer durchschnittlichen Maschenweite von ca. 60 mm (30 mm Halbmaschen).
Reisebericht (PDF, englisch)
Wissenschaftliche Fahrtleitung:
- Phone
- +49 381 66099 122
- juan.santos@thuenen.de