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AK Climate-Smart Agriculture

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RoNNi vereint Klimaschutz und Landwirtschaft im Moor

Entwässerte Moore sind eine Quelle für Treibhausgase. Durch Vernässung werden die Emissionen gemindert, die herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung ist jedoch nicht mehr möglich. Eine Alternative sind sogenannte Paludikulturen. Das BMEL fördert nun ein großangelegtes Forschungsprojekt zum Rohrkolbenanbau.

Federal Minister Cem Özdemir presents the funding certificate to Dr. Bärbel Tiemeyer
© BMEL

Federal Minister Cem Özdemir presents the funding certificate to Dr. Bärbel Tiemeyer

RoNNi beschreitet neue Wege: Mit mehr als elf Millionen Euro wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Modell- und Demonstrationsvorhaben RoNNi (Nachhaltige Erzeugung und Verwertung von Rohrkolben auf Niedermoorstandorten in Niedersachsen) unterstützen. Am Freitag (27. Oktober) überreichte Minister Cem Özdemir den Bewilligungsbescheid an die 13 beteiligten Forschungsinstitute und Unternehmen. Sie werden sich in den kommenden neun Jahren intensiv mit dem Anbau von Rohrkolben, im Volksmund „Pfeifenputzer“ genannt, und seiner Verwertung als Gartenbausubstrat und Baustoff beschäftigen. Zudem wird umfassend untersucht, welche Auswirkungen der Anbau auf den Treibhausgasaustausch sowie auf weitere Ökosystemleistungen hat. Koordiniert wird das Projekt vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e. V. in Werlte (https://www.3-n.info/)

Moore sind ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Werden sie entwässert, werden große Mengen klimaschädigendes Kohlendioxid frei. Deshalb gibt es vielfältige Bemühungen, die trockengelegten und landwirtschaftlich genutzten Moorböden wieder zu vernässen. Mit RoNNi wird nun umfassend getestet, wie die Transformation von entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Niedermoorböden hin zu einer klimaschonenden, moorbodenkonservierenden Nassbewirtschaftung durch den Anbau von Rohrkolben gelingen kann. Dafür wurden zwei Modellregionen mit unterschiedlicher landwirtschaftlicher Struktur ausgewählt: das Emsland und Cuxhaven. Dort werden großflächig Rohrkolben (Typha angustifolia und Typha latifolia) angebaut, die Qualität des Rohstoffes optimiert sowie seine Verwertung als Baustoff und als Gartenbausubstrat entwickelt, demonstriert und für die Vermarktung vorbereitet.

Wissenschaftler*innen des Thünen-Institutes werden sich mit dem Treibhausgasaustausch und dem Wasserhaushalt der Paludikulturen sowie intensiv landwirtschaftlich genutzter Vergleichsstandorte befassen. Für die Messung des Austauschs von Kohlendioxid und Methan wird die sogenannte Eddy-Kovarianz-Methode genutzt. Dabei handelt es sich um ein mikrometeorologisches Messverfahren, mit dem der Energie-, Wasser- und Spurengasaustausch zwischen der Landoberfläche und der bodennahen Atmosphäre ermittelt werden kann. Daneben werden Wasserstände, Nährstoffgehalte des Torfs sowie Änderungen der Geländehöhen gemessen. Auch Niederschlag, Verdunstung und weitere Wasserhaushaltsgrößen werden erfasst sowie der Grundwasserzustrom modelliert. Die Ergebnisse werden Erkenntnisse zur Minderung der Treibhausgasemissionen und zum Wasserbedarf von Rohrkolben-Paludikulturen liefern sowie Rückschlüsse darauf zulassen, ob und wie stark Nährstoffe durch den Anbau der Rohrkolben zurückgehalten werden.

Das Vorhaben wird aufgrund eines Beschlusses des Bundestags durch das BMEL aus dem Sondervermögen Klima- und Transformationsfonds gefördert. Projektträger ist die Fachagentur für Nachwachsende Rohrstoffe (FNR).

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