Weiter zum Inhalt
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
© Thünen-Institut/AK
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Projekt

Deponien mechanisch-biologisch vorbehandelter Abfälle - eine Quelle von Treibhausgasen


Federführendes Institut AK Institut für Agrarklimaschutz

Entnahme einer Materialprobe aus dem Deponiekörper
© Thünen-Institut/Roland Fuß
Entnahme einer Materialprobe aus dem Deponiekörper

Treibhausgasemissionen einer Deponie für mechanisch-biologisch behandelte Abfälle (MBA-Deponie)

Deponien mechanisch-biologisch behandelter Abfälle (MBA) sind eine Quelle für Treibhausgasemissionen. Bei der Emissionsminderung können Zielkonflikte auftreten: die Minderung von Methanemissionen führt zu stärkeren Lachgasemissionen.

Hintergrund und Zielsetzung

Bislang nahm man an, dass die mechanisch-biologisch Vorbehandlung von Abfall, Treibhausgasemissionen nach der Deponierung verhindert. Treibhausgasemissionen von MBA-Deponien sind allerdings bislang kaum quantifiziert worden. In diesem Projekts wurde daher eine der ersten Messungen von Methan- und Lachgasemissionen aus einer MBA-Deponie durchgeführt. Die Projektergebnisse ermöglichen eine bessere Steuerung der Abfallbehandlung, um so die Gesamtemission von Treibhausgasen weiter zu vermindern.

Zielgruppe

Die Ergebnisse richten sich an MBA-Anlagen- und Deponiebertreiber und sie liefern neue Erkenntnisse für die nationale Bilanzierung von Treibhausgasemissionen.

Vorgehensweise

Wir erfassten die Emissionen von Methan und Lachgas mithilfe manueller Messhauben, beprobten das Deponiegas und analysierten die Umsetzungsbedingungen des Stickstoffs im Deponiekörper.

Ergebnisse

Unsere Messergebnisse zeigen, dass zumindest auf der beprobten Deponie die Vorbehandlung des Abfalls hohe Methanemissionen erfolgreich unterbindet. Allerdings führten die hohen Stickstoffgehalte des behandelten Abfalls und dessen Belüftung während des Abschüttens auf der Deponie zu außerordentlich hohen Lachgasemissionen. Dies zeigt, dass man zukünftig verstärkte Anstrengungen unternehmen sollte, um Lachgasemissionen zu unterbinden, ohne dabei Methanemissionen wieder zu erhöhen. Möglicherweise genügt dazu bereits eine rasche Verdichtung und Abdeckung des frisch abgelagerten Abfalls.

Thünen-Ansprechperson

Roland Fuß

Dr. Roland Fuß

Telefon
+49 531 2570 1967
roland.fuss@thuenen.de

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Technische Universität Braunschweig
    (Braunschweig, Deutschland)

Zeitraum

1.2013 - 7.2014

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Harborth P, Fuß R, Flessa H, Fricke K (2013) Nachweis starker N2O Hot-Spots auf einer MBA-Deponie : ein Zielkonflikt für Minimierungsstrategien von Treibhausgasemissionen? Müll Abfall 45(6):280

  2. 1

    Harborth P, Fuß R, Münnich K, Flessa H, Fricke K (2013) Spatial variability of nitrous oxide and methane emissions from an MBT landfill in operation: Strong N2O hotspots at the working face. Waste Manag 33(10):2099-2107, DOI:10.1016/j.wasman.2013.01.028

Nach oben