Der Forschungsartikel trägt zu einem besseren Verständnis der Entwaldungstreiber in räumlichen Maßstäben und tropischen Kontexten bei. Dieses Wissen ist eine Voraussetzung für die Konzeption und Umsetzung effizienter internationaler Politiken und kohärenter Landnutzungsstrategien wie REDD+.
Die Studie nutzt empirische Beweise, um hoch signifikante räumliche ökonometrische Modelle der pantropischen Entwaldung zu liefern. Insgesamt werden in der Analyse über 3.000 subnationale Einheiten aus Sambia, Ecuador und den Philippinen berücksichtigt. Die Studie identifiziert wiederkehrende signifikante Treiber der Entwaldung über Kontexte und Skalen hinweg: nämlich den Bevölkerungsdruck (mit einem auffallend starken Einfluss auf die Waldbedeckung) und die Eignung des Bodens für die Pflanzenproduktion.
Eine zunehmende Heterogenität von Treibern und räumlichen Abhängigkeiten wird auf lokaler Ebene beobachtet, was zeigt, dass bestimmte Entwaldungstreiber unabhängig von politischen Grenzen auftreten („leakage effects“). Die Ergebnisse legen nahe, dass eine langfristige Wirkung vor Ort nur durch flexible politische Instrumente erzielt werden kann, die sich an spezifische nationale, regionale oder lokale Bedingungen anpassen lassen.
- Ferrer Velasco R, Köthke M, Lippe M, Günter S (2020) Scale and context dependency of deforestation drivers: Insights from spatial econometrics in the tropics. PLoS One 15(1):e0226830, DOI:10.1371/journal.pone.0226830
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