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Folge 7: Alles öko, alles gut?

Auf dem Weg zu 30 Prozent Ökolandbau

10.11.2022

Das Ziel der Bundesregierung ist gesteckt: 30 Prozent ökologische Landwirtschaft bis 2030. Nicht zuletzt der Ausbruch des Ukraine-Krieges ruft erneut die Kritikerinnen und Kritiker auf den Plan: Ökolandbau könne keine Ernährungssicherheit gewährleisten. Ökolandbau sichere überhaupt erst die Ernährung der Zukunft, entgegnen die Befürworterinnen und Befürworter. Wir fragen: Ist der Ökolandbau massentauglich?

„Reicht es, jetzt zu schauen, wie ist der durchschnittliche Ertrag? Oder muss man auch die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Klimaadaption mitdenken? Die reine Fokussierung auf das Hier und Jetzt greift einfach zu kurz.“
Prof. Anna Maria Häring, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Geht es um die Ernährungssicherheit, werden Argumente häufig schnell in pro und contra Ökolandbau aufgeteilt. Dabei sind die Herausforderungen für die gesamte Landwirtschaft doch grundsätzlich die gleichen: gesunde, sichere und bezahlbare Lebensmittel für eine wachsende Weltbevölkerung produzieren; Umweltverschmutzung, Treibhausgasemissionen und Artensterben minimieren und das Wohl der Tiere verbessern.


Der Ökolandbau kann nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Bewältigung dieser Herausforderungen beitragen. Doch statt das Know-how der Ökobetriebe zu nutzen, wird ihnen vorgeworfen, nur für eine kleine, elitäre Gruppe der Gesellschaft Nahrungsmittel zu produzieren. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft werde mit erheblich mehr Aufwand auf viel mehr Fläche deutlich weniger Ertrag erzeugt. Doch lassen sich konventionelle und ökologische Landwirtschaft tatsächlich mit Hilfe des Flächenertrages vergleichen? Muss die Leistungsfähigkeit des Ökolandbaus verbessert werden oder müssen ökosystemrelevante Dienstleistungen zum normalen Alltag auch konventioneller Landwirte gehören?


Unsere Gäste Anna Maria Häring, Professorin an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, und Gerold Rahmann, Leiter des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst, skizzieren, wo Stärken und Schwächen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft liegen. Sie erläutern, warum die ökologische Wertschöpfungskette das derzeit einzige System ist, in dem alle gesellschaftlichen Herausforderungen adressiert werden und warum das Wissen über gesunde Ernährung auch dazu beiträgt, das Ziel von 30 Prozent Ökolandbau zu erreichen.

 

Unsere Gäste

Anna Maria Häring ist Professorin für Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Die Agrarökonomin beschäftigt sich unter anderem mit Innovationsprozessen und nachhaltigkeitsorientierten Geschäftsmodellen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Professor Gerold Rahmann leitet das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst seit dessen Gründung im Jahr 2000. Er berät die Politik zu allen Fragen des ökologischen Landbaus. Sein spezielles Interesse gilt der Bekämpfung des Hungers in aller Welt. Dafür hat er unter anderem eine Arbeitsgruppe „Ökologischer Landbau“ für Afrika und Indien aufgebaut.  

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