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Managementhilfen

Online-Services und Tools


Landwirtschaftliche Tierhalterinnen und Tierhalter sind in ihrem betrieblichen Alltag sehr gefordert und müssen vieles gleichzeitig bedenken. Dabei stehen Gesundheit und Wohlergehen ihrer Nutztiere im Vordergrund.

Zur Erleichterung hat das Thünen-Institut in zahlreichen (Verbund)-Projekten hilfreiche Leitfäden, Web-Anwendungen, E-Learnings, Informationsseiten und weitere Werkzeuge für die praktische Anwendung in der Nutztierhaltung erstellt.

Diese Hilfsmittel oder Tools können dabei unterstützen, das Tierwohl von z.B. Milchkühen oder Milchziegen regelmäßig und objektiv, mit Hilfe von tierbezogenen Indikatoren zu erfassen und die Ergebnisse einzuordnen.


Mögliche Einsatzgebiete der verschiedenen Tools:   

  • Einzelbetriebliches Management - denn „nur was man misst, kann man managen“ (frei nach dem Ökonom Peter Drucker). Die regelmäßige Erfassung der Tierwohlindikatoren in der eigenen Herde ermöglicht es, Schwachstellen zu erkennen und zu beheben. Zusätzlich  dienen die Managementhilfen als Unterstützung beim Weideparasitenmanagement oder als Entscheidungshilfe bei der Ferkelkastration.
  • Betriebliche Eigenkontrolle nach § 11 (8) des Tierschutzgesetzes, bei der mit der systematischen und regelmäßigen Erhebung von tierbezogenen Indikatoren sichergestellt werden soll, dass die Anforderungen des §2 Tierschutzgesetz (TierSchG 2006) erfüllt sind. Sinnvoll angewendet, kann eine betriebliche Eigenkontrolle in das einzelbetriebliche Management eingebettet werden.
  • Nationales Tierwohl-Monitoring: Durch eine regelmäßige bundesweite Erhebung könnten Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung des Tierwohls in der Nutztierhaltung in ganz Deutschland getroffen werden.


Im Folgenden ist eine Auswahl an Online-Tools zusammengestellt:

Tools

Auf einen Blick den Zustand der Milchkuhherde erfassen? Diesen Service bietet der Q Check-Report. Auf Basis aussagekräftiger Indikatoren können ausgewählte Aspekte des Tierwohls anhand bereits vorliegender Daten aus der Milchkontrolle bewertet werden (Beispiel Q Check). Den Q Check-Report erhalten alle der Milchleistungskontrolle angeschlossenen Betriebe mit den Ergebnissen der Milchleistungsprüfung (MLP) oder online.

Aktuelle Ergebnisse und bundesweite Auswertungen können unter Q Check-Monitoring abgerufen werden. Die neue DLQ-Richtlinie 2.1 (Deutscher Verband für Leistungs-und Qualitätsprüfungen e.V.), das Datenschutzkonzept, Merkblätter oder ein kurzer Erklärfilm sind in der Infothek zusammengestellt.

Seit Februar 2014 schreibt das Tierschutzgesetz für alle Nutztierhalter:innen in § 11 (8) eine betriebliche Eigenkontrolle vor – zusätzlich zu den täglichen Routinekontrollen. Diese Eigenkontrolle soll sicherstellen, dass die Anforderungen nach §2 Tierschutzgesetz (TierSchG 2006) erfüllt sind. Dazu ist es ratsam, das Tierwohl regelmäßig und systematisch anhand geeigneter, tierbezogener Merkmale (Tierschutzindikatoren) zu erheben und zu bewerten.

Das Projekt „Eigenkontrolle Tiergerechtheit (EiKoTiGer)“ hatte daher das Ziel, zu überprüfen, wie praxistauglich die für diesen Zweck in den Leitfäden „Tierschutzindikatoren Rind / Schwein / Geflügel“ zusammengestellten Indikatoren sind. Darüber hinaus wurden Online-Schulungen und weitere Werkzeuge zur Unterstützung bei der Erhebung, sowie der Einordung der eigenen Ergebnisse erarbeitet.

Leitfäden Tierschutzindikatoren

Weitere Downloads zum Thema:

  • eine Online-Schulung zum Erlernen und Üben der Tierschutzindikatoren Rind, Schwein und Geflügel inkl. Online-Test zur Überprüfung des Lernerfolgs und Zertifikatsausstellung bei erfolgreichem Abschluss
  • eine Excel-Anwendung zur Erhebung der Tierschutzindikatoren im Stall oder zur Dokumentation der Ergebnisse im Stallbüro
  • Datenerhebungsformulare zur Nutzung im Stall (auf Papier) für Milchkühe, Aufzuchtkälber und Mastrinder
  • Ziel- und Alarmwerte zur Einordnung der eigenen betrieblichen Ergebnisse für Milchkühe, Aufzuchtkälber und Mastrinder

Im Projekt Tierwohl-Check wurden die Vorarbeiten aus „Q Check“ und „EiKoTiGer“ zusammengeführt. Als effizientes Hilfsmittel zur schnellen Analyse des Tierwohls auf Praxisbetrieben wurde eine Web-Anwendung zur einfachen Erfassung der Tierwohl-Indikatoren entwickelt (verfügbar in Schleswig-Holstein).

Die Anwendung lädt die „Q Check“-Indikatoren automatisch aus der Datenbank des Landeskontrollverbands Schleswig-Holstein (Ergebnisse der Milchkontrolle und Anbindung an HI-Tier) herunter. Im Stall müssen lediglich noch die Indikatoren direkt am Tier (aus dem EiKoTiGer Leitfaden) erfasst werden. Dazu führt die Web-Anwendung durch die Erhebung.

Da der Tierbestand bereits über die Anbindung an die Milchkontrolldaten eingelesen ist, wird die Beurteilung der Kühe durch das Ansteuern der individuellen Stallnummer, Lebensnummer oder des Tiernamens sowie durch das Anklicken bebilderter Indikatorenausprägungen erleichtert.

Zudem wurde ein zugehöriges E-Learning erarbeitet, welches unter elearning.tierwohl-check.de in mehreren Modulen umfangreiche Informationen zu den Tierwohlindikatoren und deren Anwendung liefert.

Der Markt für Ziegenmilch aus Deutschland wächst und damit auch der Bedarf von Landwirtinnen und Landwirten an praktischen Informationen und Managementhilfen. Hier setzt Stable Schools - ein innovatives Beratungskonzept für die Milchziegenhaltung an, bei dem Ziegenhalterinnen und Ziegenhalter voneinander und miteinander lernen können.

Der daraus entstandene Leitfaden zur Bewertung des Tierwohls von Milchziegen soll für Milchziegenhalter, Berater und Tierärzte als Werkzeug für eine Schwachstellenanalyse des Tierwohls in der Praxis dienen.

Bei der Weidehaltung von Wiederkäuern ist die Kontrolle von Magen-Darm-Parasiten für die Tiergesundheit ausschlaggebend. Vorausschauende Weideplanung hat sich als effektive Maßnahme gegen Weideparasiten erwiesen. Welche Schritte und Maßnahmen zu welcher Zeit relevant sind, werden im Entscheidungsbaum Jungrinder / Mutterkuhhaltung/ Schafe / Ziegen aufgezeigt.

Ein Excel-Tool dient als Entscheidungshilfe für Ferkelerzeuger in Deutschland, um die Kosten chirurgischer Ferkelkastration unter Betäubung einzuschätzen.

Mit wenig Aufwand können Landwirtinnen und Landwirte von konventionell wirtschaftenden Betrieben die Kosten für die drei Methoden der Ferkelkastration (chirurgische Kastration unter a) Inhalationsnarkose [Isofluran], b) Injektionsnarkose [Ketamin/Azaperon] und c) lokaler Anästhesie [Procain]) abschätzen.

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