Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde der Einfluss passiver Erwärmung durch „Open Top Chamber“ (OTC) auf Treibhausgasaustausch und Vegetationsentwicklung auf einer naturnahen Hochmoorfläche und zwei Torfmooskultivierungsflächen im Emsland (Nordwestdeutschland) untersucht. Wir konnten zeigen, dass die OTCs Luft- und Bodentemperaturen signifikant erhöhten ohne dabei andere Umweltparameter wie die Verfügbarkeit von Wasser und Licht stark zu beeinflussen. Die Vegetationsdeckung war in den erwärmten Plots leicht höher als in den Kontrollplots, obwohl die Unterschiede nach zwei Jahren noch gering waren. Sowohl Kohlendioxid (CO2) als auch Methan (CH4) Emissionen waren höher in den erwärmten Plots. Die Treibhausgasbilanz der naturnahen Hochmoorfläche wurde vor allem von den gestiegenen Methanemissionen beeinflusst, während auf den Kultivierungsflächen aufgrund zeitweise sehr niedriger Wasserstände und der sich noch entwickelnden Vegetation der Kohlendioxidaustausch von größerer Bedeutung war. Die geringen Differenzen der Lichtintensität zwischen OTC und Kontrolle wurden bei der Berechnung der Bruttoprimärproduktion berücksichtigt. Lachgas (N2O) spielte nur auf den Kultivierungsflächen eine Rolle und wurde stärker von der sich schließenden Vegetationsdecke beeinflusst als von der Temperaturerhöhung. Die Ergebnisse unserer Studie verdeutlichen, wie wichtig ganzjährig hohe Wasserstände und die Pflegemahd zur Eindämmung von Gefäßpflanzen für die Treibhausgasbilanz und Produktivität von Torfmooskultivierungsflächen in einer wärmeren Zukunft sind.
© Thünen-Institut/AK
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