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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Projekt

Hainbuche - von der dienenden Baumart zum Zukunftsbaum


Federführendes Institut FG Institut für Forstgenetik

Hainbuche - von der dienenden Baumart zum Zukunftsbaum
© Hannah Mittelberg
Hainbuchen mit vorzüglicher Stammform in einem für die Saatgutgewinnung zugelassenen Erntebestand

Die Hainbuche eine Alternativbaumart im Klimawandel - Initiierung eines Herkunftsversuchs

Vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen und der daraus resultierenden, weitgreifenden Probleme für die heimischen (Haupt-)Baumarten, wurde das Projekt ins Leben gerufen. Das Potenzial der Hainbuche als Alternativbaumart liegt in ihren ökologisch vorteilhaften Eigenschaften: ihrer Schattentoleranz und damit ihrer Bedeutung als zweite Bestandesschicht für das Waldbinnenklima, der Eignung als Mischbaumart in Laub- sowie Nadelwäldern, ein tiefreichendendes Wurzelwerk sowie eine leicht zersetzbare Streu.

Hintergrund und Zielsetzung

Die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 haben einige unserer heimischen Baumarten an ihre Grenzen
gebracht. Nadelholzbestände mit Fichte und Kiefer weisen infolge von Niederschlagsmangel, hohen
Temperaturen und biotischen Schädlingen Schäden großen Ausmaßes auf. Aber auch die bisher vielfach
als Hoffnungsträger gehandelte Rot-Buche, verzeichnet deutschlandweit dramatische Vitalitätsverluste
(BMEL 2019). Angesichts dessen bedarf es Alternativen zum bisher gängigen Baum-artenportfolio. Im
Waldumbau aber auch zur Bestockung von Schadflächen rücken Nebenbaumarten in den Fokus, zu denen
es bisher wenige wissenschaftliche Erkenntnisse gibt. Zu diesen gehört die Hainbuche (Carpinus betulus),
welcher eine hohe Trockenheitstoleranz attestiert wird. Waldbaulich hat sie bisher geringe wirtschaftliche
Bedeutung und wird vorwiegend als dienende Baumart zur Schaftpflege der Eichen angebaut. Ökologisch
weist sie allerdings äußert wertvolle Eigenschaften auf: Sie ist schattentolerant und eignet sich sowohl im
Laub- als auch Nadelholz ausgesprochen gut als Mischbaumart, sie bildet ein tiefreichendes Wurzelwerk
und ihre leicht zersetzbare Streu hat einen meliorierenden Effekt.
Ein steigender Anteil der Hainbuche am Bestandesbild bedarf der aktiven Einbringung von Pflanzen durch
die Forstwirtschaft. Bestehende Vorkommen sind meist zu klein und zu punktuell verteilt, um daraus über
Naturverjüngung nennenswerte Steigerungen des Baumartenanteils zu erzielen. Die Erfassung der
genetischen und phänotypischen Variation der Hainbuche sowie die Identifikation qualitativ hochwertigen
und anpassungsfähigen Ausgangsmaterials mithilfe eines Herkunftsversuches stehen deshalb im Fokus
dieses Vorhabens. Der Einsatz dieses Vermehrungsgutes trägt dazu bei, biologisch stabile, struktur- und
ertragreiche sowie betriebswirtschaftlich vorteilhafte Bestände aufzubauen.

Vorgehensweise

AP1: Saatgutbeschaffung und Stratifikation
AP2: Anzucht und Baumschulversuch
AP3: Trockenstresstoleranz von mind. 6 Herkünften
AP4: Analysen der Populationsstruktur und der Reproduktion in Hainbuchenbeständen
AP5: Anlage eines Herkunftsversuch
AP6: Berichte und Puplikationen

Geldgeber

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

10.2021 - 9.2025

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2220wk20x4
Förderprogramm: Waldklimafonds (Programmbestandteil des Sondervermögens Energie- und Klimafonds)
Projektstatus: läuft

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