Der Transportsektor ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen. Für eine nachhaltige Transformation spielen auch VerbraucherInnen eine zentrale Rolle. Bisherige Studien zeigen, dass es eine große Diskrepanz zwischen den Einstellungen zu Nachhaltigkeit und dem tatsächlichen Verhalten gibt, der sogenannte „attitude-behaviour gap“. Welchen Einfluss die COVID-19 Pandemie auf diese Diskrepanz hatte, wird in dem kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Transport Geography veröffentlichen Artikel „Widening the Gap? Evidence from Germany for changes in the attitude behaviour gap for transportation during COVID-19” anhand von Umfragedaten aus der Region Hannover untersucht.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass sozio-ökonomische Faktoren und die regionale Verkehrsinfrastruktur zentrale Treiber der Diskrepanz zwischen Einstellungen und Verhalten darstellen. Während der Pandemie hat sich diese Diskrepanz weiter verstärkt, insbesondere für Frauen und Menschen mit Kindern.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass passgenaue Politikmaßnahmen benötigt werden, die auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppen eingehen und ihnen damit ermöglicht, gemäß den eigenen Präferenzen zu handeln. Unsere Ergebnisse zeigen außerdem, dass eine nachhaltige Mobilitätswende nur gelingen kann, wenn der Übergang vom motorisierten Individualverkehr hin zu öffentlichen und aktiveren Transportmöglichkeiten gelingt.
Link zum Artikel: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0966692324001492
Ansprechpartner: Prof. Dr. Kerstin Nolte