Bei dem Vortrag von Jan Cornelius Peters handelt es sich um eine aktuelle Arbeit mit Annekatrin Niebuhr und Duncan Roth (beide Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)), in der untersucht wird, inwiefern die Größe des regionalen Arbeitsmarktes das Lohnwachstum im Verlauf individueller Erwerbsbiografien von deutschen und ausländischen Beschäftigten beeinflusst. Es zeigt sich, dass individuelle Löhne in ländlichen Räumen, wo regionale Arbeitsmärkte typischerweise klein sind, langsamer wachsen als in Ballungsräumen und dass dies zu etwa 50% damit zusammenhängt, in welchen Branchen, Berufen und Betrieben in den verschiedenen Regionstypen Arbeitserfahrung gesammelt wird. Geringqualifizierte Ausländer profitieren im Mittel weniger als geringqualifizierte Deutsche von den Vorteilen, die große Arbeitsmärkte mit Blick auf das Sammeln wertvoller Arbeitserfahrung bieten, da sich die ausgeübten Tätigkeiten zwischen beiden Gruppen unterscheiden.
Link zum Working Paper: https://doi.org/10.48720/IAB.DP.2224
Bei seinem Vortrag stellt Damiaan Persyn die Frage, inwiefern es bei statistischen Analysen zu Verzerrungen kommt, wenn diese auf unterschiedlichen Aggregatsebenen durchgeführt werden. Er beantwortet die Frage für die Schätzung von Lohnrigiditäten, die auf nationaler und regionaler Ebene durchgeführt werden. Dabei werden zwei Arten von Verzerrungen untersucht: Verzerrungen aufgrund von Aggregation bei Vorhandenseins einer nicht-linearen Beziehung einerseits und Verzerrungen, die bei der Aggregation von dynamisch heterogenen Beziehungen auftreten andererseits. Die Ergebnisse identifizieren letztere als Hauptursache für verzerrte Schätzungen. Beim Vergleich der nationalen mit der regionalen Ebene können sie mehrere 100% betragen.
Link zum Working Paper: https://mpra.ub.uni-muenchen.de/106464/1/MPRA_paper_106345.pdf