Ob und wo 2023 räumliche Ungleichheiten in der Erreichbarkeit von öffentlichen Ladestationen bestehen, steht im Mittelpunkt einer in The Geographical Journal erschienenen Veröffentlichung von Dr. Stefan Neumeier und Torsten Osigus. Mit dem Thünen-Erreichbarkeitsmodell untersuchten sie die bundesweite Verteilung, die Erreichbarkeit und die Anzahl der verfügbaren Lademöglichkeiten an öffentlichen Ladestationen in Deutschland.
Dabei zeigte sich, dass das Netz der öffentlichen Ladestationen in Deutschland insgesamt recht dicht ist. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die Ladeinfrastruktur bisher eher auf die Anforderungen durch Autofahrten im näheren Wohnumfeld zugeschnitten ist (Pendeln, Einkaufen, Freizeit) und weniger auf Reisende, die längere Strecken zurücklegen. Zudem deuten die Daten darauf hin, dass reine Wohngebiete weniger gut durch die öffentliche Ladeinfrastruktur versorgt sind, sodass Anwohner ohne Zugang zu einer eigenen Wallbox häufig keine ausreichenden Lademöglichkeiten vorfinden.
Die Karten in der Abbildung zeigen beispielhaft auf Ebene des 250m x 250m-Analyserasters die Erreichbarkeit des reisezeitnächsten Normal- bzw. Schnellladepunkts.
Die Publikation kann hier abgerufen werden (englisch):
https://rgs-ibg.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/geoj.12570