Institut für
SF Seefischerei
Projekt
Neue Wege, marine Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften
Paradigmen für ein neues dynamisches Assessment mariner Ressourcen
Blue Growth lautet das erklärte Ziel einer EU-Strategie gleichen Namens. Doch wie kann „blaues Wachstum“ nachhaltig für die europäischen Fischereien erreicht werden? Das Projekt Pandora sucht nach Antworten.
Hintergrund und Zielsetzung
Überfischung, rückläufige Fischbestände, Konkurrenz durch Aquakultur, Handelsvereinbarungen, die den europäischen Markt für ausländische Flotten öffnen, steigende Ölpreise und andere Kosten: Die europäischen Fischereien sind einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese müssen mit einbezogen werden, wenn man Empfehlungen geben möchte, um die diversen Fischereien in europäischen Gewässern langfristig profitabel zu halten. Auch die sozialen Effekte, mit der solche Empfehlungen auf lokale Küstengemeinschaften wirken können, sind zu berücksichtigen.
Das Projekt Pandora hat folgende Ziele:
- Erreichen von realistischeren Abschätzungen und Vorhersagen für marine lebende Ressourcen, indem neues biologisches Wissen z.B. über räumliche Verteilungen, Umwelteinflüsse, Nahrungsnetze, dichteabhängige Prozesse in Modelle zur Abschätzung und Vorhersage der Fischbestände eingebaut wird. Ebenso werden Daten, die von der Fischereiindustrie direkt gesammelt wurden, für die Bestandsberechnungen und Prozessstudien verwendet.
- Erarbeiten von Empfehlungen, die einerseits das Fortbestehen der Fischbestände in europäischen Gewässern langfristig sicherstellen (Maximum Sustainable Yield, Pretty Good Yield, Maximum Economic Yield) und andererseits ökonomische Zielkonflikte zwischen Profit und Arbeitsplätzen für die einzelnen Flotten aufzeigen. Die Vorschläge ehaben das Ziel, die langfristige Profitabilität europäischer Fischereien zu stabilisieren.
- Entwicklung einer öffentlichen, internetbasierten Toolbox (Pandora's Box of Tools), die Bestandsmodelle, Programme für Vorhersagen, ökonomische Modelle und Entscheidungshilfen für unterschiedliche Regionen und Arten beinhaltet. Damit sollen auch die Möglichkeiten für die Industrie erhöht werden, sich z.B. durch Datensammlung an Bestandsberechnungen zu beteiligen. Das Projekt wird neues Wissen generieren , neue Netzwerke bilden und neue Mechanismen etablieren, um Relevanz, Nützlichkeit und Einfluss der Ergebnisse zu garantieren.
Vorgehensweise
In Kooperation mit regionalen Interessensvertretern werden Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Seefischerei neues biologisches Wissen generieren, Szenarien zum Fischereimanagement und Politikempfehlungen entwickeln und eine Online-Toolbox für europäische Fischer, Fischereimanager und Politiker zur Verfügung stellen. Auf diese Weise trägt das Projekt Pandora dazu bei, die Nachhaltigkeit europäischer Fischereien langfristig zu gewährleisten.
Links und Downloads
Webseite des Projekts: Pandora
- Project Brief: PANDORA Bernhard Kühn, Alexander Kempf, Marc Taylor (Project Brief 2022/25): PANDORA – Verbesserte Simulationen gemischter Fischereien in der Nordsee unter Berücksichtigung des Klimawandels 1 MB
Publikationen
- 0
Kühn B, Kempf A, Brunel T, Cole H, Mathis M, Sys K, Trijoulet V, Vermard Y, Taylor MH (2023) Adding to the mix - Challenges of mixed-fisheries management in the North Sea under climate change and technical interactions. Fish Manag Ecol 30(4):360-377, DOI:10.1111/fme.12629
- 1
Akbarinia N, Bjorndal T, Failler P, Forse A, Taylor MH, Drakeford B (2022) A multi-criteria framework for the sustainable management of fisheries: a case study of UK’s North Sea Scottish Fisheries. Environ Manag 70(1):79-96, DOI:10.1007/s00267-022-01607-w
- 2
Kühn B, Kempf A, Taylor MH (2022) PANDORA - advancing mixed fisheries simulations by taking into account climate change and economic projections. Bremerhaven: Thünen Institute of Sea Fisheries, 2 p, Project Brief Thünen Inst 2022/25a, DOI:10.3220/PB1658305788000
- 3
Kühn B, Kempf A, Taylor MH (2022) PANDORA - Verbesserte Simulationen gemischter Fischereien in der Nordsee unter Berücksichtigung des Klimawandels. Bremerhaven: Thünen-Institut für Seefischerei, 2 p, Project Brief Thünen Inst 2022/25, DOI:10.3220/PB1658305306000
- 4
Taylor MH, Akimova A, Bracher A, Kempf A, Kühn B, Helaouet P (2021) Using dynamic ocean color provinces to elucidate drivers of North Sea hydrography and ecology. JGR Oceans 126(12):e2021JC017686, DOI:10.1029/2021JC017686
- 5
Kühn B, Taylor MH, Kempf A (2021) Using machine learning to link spatiotemporal information to biological processes in the ocean: a case study for North Sea cod recruitment. Mar Ecol Progr Ser 664:1-22, DOI:10.3354/meps13689
Thünen-Ansprechperson
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Danish Technical University (DTU)
(Kopenhagen, Hirtshals, Charlottenlund, Dänemark) - CEFAS (Centre for Environment, Fisheries & Aquaculture Science)
(Lowestoft, Großbritannien (inkl. Nordirland)) - Wageningen University & Research (WUR)
(Wageningen, Niederlande) - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(Kiel, Deutschland)
Geldgeber
-
Europäische Union (EU)
(international, öffentlich)
Zeitraum
5.2018 - 4.2022
Weitere Projektdaten
Förderprogramm: EU – Horizon 2020 – Societal Challenge "Food Security, Sustainable Agriculture and Forestry, Marine, Maritime and Inland Water Research and the Bioeconomy"
Projektstatus:
abgeschlossen