Institut für
WO Waldökosysteme
Projekt
BBZE-Wald
Biologische Bodenzustandserhebung deutscher Wälder
Die Vielfalt und Aktivität von Bodengemeinschaften ist für den Erhalt zahlreicher Ökosystemfunktionen wichtig. Die Bodenzustandserhebung im Wald gibt bisher nur Auskunft über den Zustand des Waldes und Bodens. Mit der Biologischen Bodenzustandserhebung im Wald wird erstmalig die Bodenbiologie in einem systematischen Monitoring berücksichtigt.
Hintergrund und Zielsetzung
Netzwerke von Bodenorganismen und Pflanzen sind die treibende Kraft der großen biogeochemischen Kreisläufe terrestrischer Ökosysteme. Die Vielfalt und Aktivität der mikrobiellen Bodengemeinschaften (Mikroflora) aus Pilzen, Bakterien, Archaeen und anderen Einzellern ist wichtig für Funktionen wie die C-Speicherung, die Resilienz von Bäumen gegenüber dem Klimawandel und den Umsatz von organischen Bestandteilen. Auch die Mesofauna wie Springschwänze, Hornmilben und Enchytraeen sowie die Makrofauna wie Regenwürmer leisten einen wichtigen Beitrag zum Umsatz von organischem Material und einer intakten Bodenstruktur im Wald. Es gibt zwar mit der Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) ein bundesweites Monitoring, welches Auskunft über die Vitalität der Bäume und den physikochemischen Bodenzustand gibt. Die Bodenbiologie wird dabei allerdings nicht berücksichtigt. Ein erweitertes systematisches Monitoring kann helfen, Zusammenhänge zwischen standörtlichen Gegebenheiten und Bodenorganismen und deren Funktionen besser zu verstehen.
Vorgehensweise
Dieses Projekt zielt darauf ab, die umfangreichen Daten der Bodenzustandserhebung im Wald (BZE-Wald) mit neu erhobenen Daten zu Biodiversität und biologischer Aktivität im Boden zu verknüpfen. Im Zuge der dritten BZE (BZE III) soll eine deutschlandweite Probennahme an BZE-Punkten und auf Flächen des Level-II-Intensivmonitorings stattfinden. Die Proben zur Mikroflora sollen hinsichtlich der Biodiversität mithilfe molekularer und komplementärer Verfahren zur Messung von Biomasse und Aktivität analysiert werden. Die Meso- und Makrofauna sollen hinsichtlich ihrer Vielfalt und Abundanz untersucht werden. Ziel ist, durch die Integration aller biologischen und nicht-biologischen Daten ein besseres prozessbasiertes Verständnis des Beitrags von Wäldern und Waldböden zu ausgeglichenen und nachhaltigen biogeochemischen Kreisläufen zu erlangen. Daraus lassen sich waldbauliche Handlungsempfehlungen zur Vorbeugung und Anpassung an den globalen Wandel entwickeln. Gleichzeitig sollen Wissenslücken zum Zustand der Biodiversität in Deutschlands Waldböden geschlossen werden.
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
(Leipzig, Deutschland)
Geldgeber
-
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
(national, öffentlich)
Zeitraum
1.2023 - 6.2026
Weitere Projektdaten
Projektfördernummer: 2220WK94A4
Projektstatus:
läuft