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Mischwald in Thüringen
© Andreas Bolte
Drohnenaufnahme eines Mischbestandes.
Institut für

WO Waldökosysteme

Projekt

Inventurstudie 2008


Federführendes Institut WO Institut für Waldökosysteme

©

Wälder sind wichtige Speicher für Kohlenstoff. Deutschland hat sich in internationalen Übereinkommen dazu verpflichtet, jährlich über die Veränderungen dieser Speicherung zu berichten, die beispielsweise durch natürliche Prozesse, wie das Wachstum der Bäume oder durch die Bewirtschaftung, verursacht werden können. Ziel der Inventurstudie 2008 ist es den aktuellen Kohlenstoffvorrat der Wälder Deutschlands zu bestimmen.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Waldbewirtschaftung wird in Deutschland im Rahmen der Verpflichtung zur Emissionsreduktion von Treibhausgasen nach Art. 3.4 des Kyoto-Protokolls angerechnet. Zu Beginn der Verpflichtungsperiode 2008 war es daher notwendig, die Kohlenstoffvorräte der deutschen Wälder zu ermitteln, um nach einer Wiederholungsaufnahme am Ende der Verpflichtungsperiode 2012, welche im Rahmen der Dritten Bundeswaldinventur (BWI3) stattfinden wird, die Kohlenstoffvorratsänderung in den Wäldern Deutschlands bestimmen zu können.

Vorgehensweise

Um für die sogenannte "erste Verpflichtungsperiode" des Kyoto-Protokolls (2008-2012) einen Anfangsvorrat an Kohlenstoff zu bestimmen, wurde die 2008 hier vorgestellte "Inventurstudie 2008" (IS08) durchgeführt. Sie orientiert sich in ihrer Methodik an der Bundeswaldinventur und wurde an einem Teil der BWI-Stichprobenpunkte durchgeführt. Die Waldfläche betrug 2008 in Deutschland etwa 11,1 Mio. Hektar. In einem Raster von 8 km x 8 km wurden ca. 2300 Inventurtrakte aus dem Netz der Bundeswaldinventur aufgenommen. Jeder der Trakte besteht aus vier Traktstrecken im Quadratverband mit 150 m Kantenlänge. Liegt mindestens eine der Traktecken im Wald, so wird der Trakt als Waldtrakt eingestuft. An jeder begehbaren Waldtracktstrecke (insgesamt 6700) wurden einzelne Bäume, vorhandenes Totholz und die Verjüngung inventarisiert. Die Aufnahmen dauerten pro Traktstrecke bei einem aus zwei Personen bestehenden Inventurteam durchschnittlich 45 Minuten. Aus den Daten von insgesamt. 48.000 vermessenen Bäumen mit einem Brusthöhendurchmesser von mindestens 7 cm erfolgte anschließend die Berechnung der Biomasse- und Kohlenstoffvorräte im Wald. Für jeden Einzelbaum wurde entsprechend seiner Baumart, Baumhöhe und Durchmesser zuerst das gesamte oberirdische Volumen berechnet, welches anschließend mit der mittleren Dichte des Holzes multipliziert wurde, um die Biomasse zu erhalten. Für die Bestimmung der unterirdischen Biomasse (Wurzeln) wurden pauschale Ansätze verwendet, die den internationalen Regeln für die Inventarerstellung entnommen sind.

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Schwitzgebel F, Dunger K, Polley H (2009) Hintergrund, Methodik und Durchführung der Studie : eine Kohlenstoffinventur auf Bundeswaldinventur-Basis ; die Inventurstudie 2008. AFZ Der Wald 64(20):1070-1071

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dk042647.pdf

  2. 1

    Polley H, Hennig P, Schwitzgebel F (2009) Holzvorrat, Holzzuwachs, Holznutzung in Deutschland : Ergebnisse einer Kohlenstoffinventur auf Bundeswaldinventur-Basis ; die Inventurstudie 2008. AFZ Der Wald 64(20):1076-1078

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dk042624.pdf

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