Projekt
Fichte-Trockenheit
Trockenheitsgefährdung und Anpassungspotenzial unterschiedlicher Fichtenpopulationen
Trockenheitsgefährdung und Anpassungspotenzial unterschiedlicher Fichtenpopulationen
Hintergrund und Zielsetzung
Der laufende Klimawandel wirkt auf Waldökosysteme insbesondere durch häufigere und verstärkte Witterungsextreme. Dabei spielen Hitze- und Trockenheitsextreme eine bedeutende Rolle. Unter den Hauptbaumarten in Deutschland gilt die Fichte als besonders trockenheitsempfindlich. Planungs- und Entscheidungsträger in der Forstwirtschaft gehen von einem erhöhten Anbau- und Bewirtschaftungsrisiko dieser wirtschaftlich wichtigsten Baumart aus.
Vorgehensweise
Im Projekt werden unterschiedliche Populationen bzw. Herkünfte aus dem Verbreitungsgebiet der Fichte in Europa untersucht, wobei zwischen zentralen Herkünften und stärker trockenheitsexponierten Randherkünften („rear edge“-Lagen) differenziert wird. Die Bewertung erfolgt mit Zuwachs- und Vitalitätsindikatoren, und die Befunde werden mit physiologischen Markern (Biomarkern) und genetische Markern verknüpft. Damit ergibt sich ein neuartiges Beurteilungsinstrument, um die Trockenheitstoleranz von verschiedenen Fichtenherkünften zu bewerten. Anhand der unterschiedlichen Trockenheitstoleranz von Populationen bzw. Herkünften sollen Optionen und Grenzen der regionalen Anpassung von Fichtenbeständen erfasst werden, die zukünftig in einer differenzierten deutschlandweiten Risikokartierung umgesetzt werden können.
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
(Eberswalde, Deutschland) - Landesbetrieb Forst Brandenburg – Eberswalde (LFE) / Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE)
(Eberswalde, Deutschland)
Geldgeber
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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
(national, öffentlich) -
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
(national, öffentlich)
Zeitraum
12.2015 - 3.2020
Publikationen zum Projekt
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Mader M, Liesebach H, Kersten B (2023) Drought stress-induced Picea abies transcriptome changes in the context of functional interactions. Silvae Genetica 72(1):163-175, DOI:10.2478/sg-2023-0017
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Mader M, Kersten B (2023) Drought stress-induced transcriptome modulations in Picea abies needles [Datenpublikation] [online]. 6 SRA Experiments, 6 BioSamples, 68 Gb. Bethesda: NCBI National Center for Biotechnology Information, zu finden in <https://www.ncbi.nlm.nih.gov/bioproject/PRJNA912094> [zitiert am 01.11.2023]
- 2
Mader M, Blanc-Jolivet C, Kersten B, Liesebach H, Degen B (2022) A novel and diverse set of SNP markers for rangewide genetic studies in Picea abies. Conserv Genet Resources 14(3):267-270, DOI:10.1007/s12686-022-01276-1
- 3
Bolte A, Sanders TGM, Natkhin M, Czajkowski T, Chakraborty T, Liesebach H, Kersten B, Mader M, Liesebach M, Lenz C, Lautner S, Löffler S, Kätzel R (2021) Coming from dry regions Norway spruce seedlings suffer less under drought. Eberswalde: Thünen Institute of Forest Ecosystems, 2 p, Project Brief Thünen Inst 2021/16a, DOI:10.3220/PB1623066406000
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Bolte A, Sanders TGM, Natkhin M, Czajkowski T, Chakraborty T, Liesebach H, Kersten B, Mader M, Liesebach M, Lenz C, Lautner S, Löffler S, Kätzel R (2021) Junge Fichten aus trockenen Regionen leiden weniger unter Trockenstress. Eberswalde: Thünen-Institut für Waldökosysteme, 2 p, Project Brief Thünen Inst 2021/16, DOI:10.3220/PB1622452332000
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Liesebach H, Hartmann M, Liesebach M, Bolte A (2018) Genetisch verankerte Reaktion der Fichten auf Trockenstress? AFZ Der Wald 73(9):13-15