RiMoDi - risikobasierter Monitoring-Dienst zur nationalen Implementierung der EUDR

Hintergrund und Zielsetzung

Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die Unterstützung der nationalen Umsetzung der EU-Verordnung 2023/1115 für entwaldungsfreie Produkte (im Folgenden kurz EUDR genannt) in Deutschland. Mit Hilfe des Vorhabens soll ein risikobasiertes GIS-Analysetool in Kombination mit der Cloud-Applikation CODE-DE-basierten Prozessketten und Copernicus Erdbeobachtungdaten (Sentinel 1 und 2) aufgebaut werden. Damit sollen die Kontrollaufgaben durch die zuständige Kontrollbehörde, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unterstützt, um zu bewerten ob eine relevante importierte Ware Entwaldungs- und Waldschädigungsfrei (gemäß EUDR-Definition) ist. Das Projekt trägt damit zur Entwicklung und Implementierung von Copernicus-Diensten für den öffentlichen Bedarf in Deutschland bei.

Das Projekt unterstützt die BLE in deren Wahrnehmung der öffentlichen Aufgaben im Zuge der die Umsetzung der EUDR. Das Projekt ermöglicht es der BLE, Copernicus-Daten und -dienste für ihre Kontrolltätigkeiten zu nutzen und in den Arbeitsablauf der Behörde zu integrieren.

Zielgruppe

Politik, Wissenschaft, öffentliche Behörden

Vorgehensweise

Zur Überprüfung von Entwaldungs- und Waldschädigungsfreiheit von Produkten, die von deutschen Marktbeteiligten auf dem Unionsmarkt gemäß EU-Verordnung (EU) 2023/1115 (kurz: EUDR) bereitgestellt werden, entwickelt RiMoDi einen risikobasierten Monitoring-Dienst. Dabei werden Algorithmen zur Unterscheidung verschiedener Landnutzungstypen im Sinne der EUDR in einem risikobasierten GIS-Analysetool in Kombination mit der Cloud Plattform CODE-DE und Copernicus Erdbeobachtungdaten implementiert. Ein Tool für Risikoabfragen wird programmiert, welches die Einbindung von Landnutzungspolygonen aus einem EU-Informationssystem von zu kontrollierenden Unternehmen ermöglicht. Über Risikoabfragen generiert das System Risikoinformationen und -karten über das Vorliegen von Entwaldung/Waldschädigung auf den abgefragten Landnutzungsflächen. Das zu entwickelnde System liefert Risikoabschätzungen verschiedener Detailtiefe sowohl für große Datenmengen, für Schnellüberprüfungen sowie für detaillierte Einzelfallprüfungen, wie sie für die behördliche Überprüfung notwendig sind. Über verschiedene Prozessschritte von Vorabprüfung, Risikosondierung und Detailprüfung wird die Rechenleistung optimiert.

RiMoDi unterstützt mit diesem Vorhaben die BLE als offizielle Kontrollbehörde für die EUDR in Deutschland bei der Wahrnehmung ihrer öffentlichen Aufgabe, die Entwaldungsfreiheit im Sinne der EUDR mit Hilfe von Fernerkundungsmethoden für umfangreiche Prüfaufträge zu kontrollieren. Das GIS-Analysetool und die CODE-DE-basierten Prozessketten werden über das Vorhaben hinaus für weitere Landnutzungsanalysen, die in bereits angekündigten Erweiterungen der Verordnung geprüft werden, genutzt. Darüber hinaus dient der Ansatz dazu, Fragen zum Landnutzungswandel für die Wissenschaft und die wissenschaftliche Politikberatung bearbeiten zu können.

Links und Downloads

• Thünen-Fernerkundung

verwandte Projekte:

• GEOS-EUDR
• Entwaldungsfreie und legale Lieferketten

BLE Informationen zu "Entwaldungsfreien Produkten"