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Alternativen zu Naturwald-Teak auf dem marinen Prüfstand

An Bord des deutschen Segelschulschiffs „Gorch Fock“ werden nicht nur Matrosen ausgebildet. Auf dem Oberdeck werden seit einigen Jahren auch Alternativen zu Naturwald-Teak im laufenden Betrieb getestet. Gestern wurde im Hamburg-Bergedorf eine Zwischenbilanz gezogen.

© Thünen-Institut/Sergej Kaschuro

Gemeinsam auf der Suche nach Teak-Alternativen: Vertreter*innen aus Wissenschaft, Marine, Wirtschaft und Verwaltung.

Afzelia, Iroko, Itaúba und Tesumo® können einiges ab: Nach drei Jahren im Dauereinsatz als Decksbeplankung auf dem deutschen Segelschulschiff „Gorch Fock“ haben die vier unterschiedlichen Holzarten die an sie gestellten Erwartungen erfüllt. „Das Backdeck, auf dem die Alternativ-Hölzer verbaut sind, ist ein Arbeitsdeck. Da wird das Holz stark beansprucht“, erläutert Gerald Koch, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg-Bergedorf. Nach drei Jahren im Einsatz haben die ausgewählten Hölzer die an sie gestellten Erwartungen an die Haltbarkeit vollständig erfüllt. Die Besatzung hat zudem keine Unterschiede in Bezug auf Rutsch- und Abriebfestigkeit festgestellt.

Am 24. Oktober hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Holzforschung neben dem Kommandanten der „Gorch Fock“, Fregattenkapitän Elmar Bornkessel, weitere Vertreterinnen und Vertreter der Marine, des Bundesverteidigungs- und des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie der Wirtschaft zu Gast, um über die Ergebnisse des Monitorings zu berichten und die nächsten Versuchsjahre zu planen. In den kommenden Jahren geht es vor allem darum, das Langzeit-Feuchteverhalten der Hölzer unter wechselnden klimatischen Bedingungen zu prüfen.

Die Versuchsfläche auch dem Oberdeck der „Gorch Fock“ gibt es seit Juli 2021. Sie wurde unmittelbar nach Inkrafttreten eines Holzhandelsembargos für Teakholz aus Myanmar eingerichtet, jedoch schon länger geplant. Auf 90 Quadratmetern wurde statt Naturwald-Teak Afzelia, Iroko, Itaúba und Tesumo®, ein modifiziertes Tropenholz, verlegt. Um die Material- und Gebrauchseigenschaften der Hölzer zu charakterisieren, werden Messungen des Feuchte- und Farbverhaltens durchgeführt sowie Rissbildungen dokumentiert. Alternativen zum sanktionierten Naturwald-Teak aus Myanmar sind nicht nur für die Restaurierung alter Segelschiffe interessant, sondern auch für die Hersteller moderner Yachten.

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