Das Thünen-Institut begleitete vor allem die Diskussionen im Bereich Landwirtschaft. Mit vor Ort in Dubai war Claudia Heidecke von der Thünen-Stabsstelle Klima und Boden, um die Delegation des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) in den Verhandlungen unter der UN-Klimarahmenkonvention mit Fachwissen zu unterstützen.
Trotz intensiver Diskussionen zwischen den Vertragsstaaten und innerhalb des EU-Teams gab es bisher keine Einigung, wie das neue, auf der COP27 beschlossene Arbeitsprogramm unter der UN-Klimarahmenkonvention zu Klimaschutz in der Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (sog. Sharm El-Sheikh Joint work on implementation of climate action in agriculture and food security) konkret ausgestaltet werden kann. Die Verhandlungen werden somit in Bonn im Juni fortgeführt.
Die COP-Präsidentschaft, die bei den Vereinigten Arabischen Emiraten lag, hat eine sogenannte „COP28 Leaders Declaration on Sustainable Agriculture, Resilient Food Systems and Climate Action“ auf den Weg gebracht, die mehr als 150 Staaten unterzeichnet haben. Damit wird zumindest die Wichtigkeit des Klimawandels für die Landwirtschaft hervorgehoben. „Aus wissenschaftlicher Sicht ist unumstritten, dass die Landwirtschaft große Bedeutung für den Klimaschutz hat, und ebenso, dass sich die Landwirtschaft an die sich ändernden klimatischen Bedingungen anpassen muss. Spätestens seit den letzten IPCC-Berichten ist das klar. Wie und wo man dies in den Verhandlungsthemen adressiert, ist aber eine andere Frage. Hier kommen viele Erwartungen und Forderungen zusammen“, sagt Claudia Heidecke von der Stabsstelle Klima und Boden des Thünen-Instituts. Sie verfolgt seit Jahren die Verhandlungen über internationale Agrarklimaschutzthemen. „Trotzdem wird deutlich, dass die Menschheit sich beeilen und alle Hebel in Bewegung setzen muss, um ambitionierten Klimaschutz auch im Bereich der Landwirtschaft voranzubringen“, ergänzt sie. Dafür seien auch die zahlreichen begleitenden Veranstaltungen der Weltklimakonferenz wichtig gewesen. Dort steht der Austausch zwischen Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und Entscheidungsträgern im Vordergrund.