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Zahlen & Fakten

Was Trockenheit und Klimaerwärmung für den Wald bedeuten

Inken Krüger und Tobias Schad | 27.05.2022


WO Institut für Waldökosysteme

Wetterextreme, höhere Temperaturen, häufigere Trockenperioden im Frühjahr und Sommer – durch die Klimaerwärmung werden Wetterbedingungen häufiger, die für Bäume Stress bedeuten. Welche Folgen das für den Wald in Deutschland und Europa hat, zeigen Daten von intensiven Walderhebungen.

Auf derzeit 68 Waldflächen, die über ganz Deutschland verteilt sind, wird seit den 1990er Jahren eine Vielzahl an Parametern aufgenommen, um den Zustand des Waldes zu beschreiben und Veränderungen zu erklären. Diese sogenannten Level-II-Flächen sind Teil des europäischen Monitoring-Netzwerks ICP Forests.

Auch meteorologische Messungen gehören zum Monitoring. Denn die Wetterbedingungen, vor allem Niederschlag, können kleinräumig stark variieren.

Auswertungen der deutschen Datensätze für den Zeitraum von 1961 bis 2014 zeigen, dass es in den vergangenen 30 Jahren im Frühjahr häufiger trocken war als in den vorhergehenden Jahrzehnten (Abbildung 1). Im Sommer gab es keine Änderung.

In den vergangenen Jahren waren Wälder also zu Beginn der Vegetationsperiode häufiger Trockenheit ausgesetzt als früher. Eine Prognose, wie sich die Häufigkeit von Trockenheiten in den kommenden Jahrzehnten weiter entwickeln wird, ist aus den Daten allerdings nicht möglich.

Über den gesamten Jahresverlauf betrachtet zeigen die Daten der Level-II-Flächen, dass Trockenmonate seit Beginn des Level-II-Programms im Jahr 1985 seltener waren als im Referenzzeitraum von 1961 bis 1990. Im Herbst und Winter nahmen die Trockenmonate allgemein ab. Die feuchteren Wetterlagen im Herbst und Winter konnten die trockenen Frühjahre ausgleichen.

Generell unterliegen die Niederschlagsmengen und -muster einer starken zeitlichen und räumlichen Variabilität. So zeigten wenige, hauptsächlich im Südwesten gelegene Flächen einen Anstieg der Trockenmonate (Abbildung 2).

Veränderte Niederschlagsmuster

Die veränderten Niederschlagsmuster wirken sich auf den Wald aus. Vertrocknete Bäume, ein stärkerer Schädlingsbefall, eine hohe Waldbrandgefahr in weiten Bereichen Deutschlands – einige Folgen von Trockenheit sind deutlich sichtbar. Weitere Auswirkungen wie ein geringeres Baumwachstum in Folge von verstärkter Fruchtbildung in sogenannten Mastjahren bedürfen intensiver Beobachtungen.

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