Solea, 734. Reise
Dauer: 1. bis 12. Juni 2017
Fahrtgebiet: Ostsee; Kieler Bucht, Fehmarn Belt, Arkonasee, Adlergrund und Oderbank
Zweck der Reise: Untersuchungen der demersalen Fischgemeinschaft vor der deutschen Ostseeküste und Untersuchungen der Laichaktivität der Dorsche im Arkonabecken
Das Thünen-Institut für Ostseefischerei führt seit 2003 regelmäßige Untersuchungen durch, die Aussagen zur langfristigen Veränderung der demersalen Fischfauna vor der deutschen Ostseeküste ermöglichen. Diese Aussagen werden für die Raumplanung, den Naturschutz sowie für Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischbestände innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) benötigt. Aktuell werden sie im Rahmen der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) bei der Erfassung und Bewertung des guten Umweltzustands in den deutschen Ostseegewässern mit einbezogen.
Durch Auswertung der Datenreihe konnten vor allem in den hydrographisch sehr unterschiedlichen Gebieten im Westen und im Osten der deutschen Ostseegewässer unterschiedliche Fischgemeinschaften identifiziert werden. Die Langzeituntersuchungen in diesen Gebieten werden daher weiter fortgesetzt.
Es wird ein Grundschleppnetz mit 5 cm engem Bodenkontakt, 40 mm Maschenweiten im Vornetz und 10 mm Maschenweiten im Steert verwendet. Seit 2017 wird erstmalig auch eine 3-m-Baumkurre eingesetzt. Mit hydrographischen Messungen (Temperatur, Salzgehalt und Sauerstoff) auf den jeweiligen Fangplätzen wird geprüft, inwieweit das Vorkommen der Fische von diesen Messgrößen abhängt.
Ebenfalls erstmalig seit 2017 wird die Laichaktivität von Dorschen im Arkonabecken eingehender untersucht.