Ziel des nationalen Verbundprojekts mit zehn Partnerinstitutionen ist es, Methoden zur Erfassung, Modellierung und Beurteilung der Emissionen von Ammoniak und anderen klimawirksamen Gasen sowie von Geruch und Bioaerosolen in freigelüfteten Mastschweine- und Milchviehställen weiterzuentwickeln und zu vereinfachen. Dafür sollen klassische Verfahren zur Emissionsmessung mit neuartigen Messstrategien, numerischen Strömungssimulationen und Künstliche-Intelligenz-(KI)-Anwendungen kombiniert werden. Im Ergebnis wird die Erhebung der Emissionsdaten künftig genauer, einfacher und kostengünstiger als bisher. Zugleich können alternative Haltungssysteme sachgerechter beurteilt werden. Die Ergebnisse dienen Planerinnen und Planern sowie Genehmigungs- und Überwachungsbehörden als Entscheidungsgrundlage. Die Politik bekommt mit den Daten verlässliche Grundlagen, um beispielsweise tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren weiterzuentwickeln. Die Betriebe selbst können beispielsweise ihre Emissionswerte überwachen und durch geeignete Maßnahmen einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Aufgabe des Thünen-Instituts ist die (Weiter-)Entwicklung von low-cost Sensorarrays, die Messung von Bioaerosolen und die Modellierung verschiedener Emissionssituationen mit Hilfe von digitalen Zwillingen der Stallgebäude zur Ableitung von Emissionsraten. Dafür hat das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung mehr als 1,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Projekt läuft rund fünf Jahre. Gefördert werden fünf Drittmittelstellen für Wissenschaftler*innen und Techniker*innen.
Das Verbundprojekt ist Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen: 28N206509.