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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Projekt

Was passiert mit Antioxidantien aus dem Fischfutter?


Federführendes Institut FI Institut für Fischereiökologie

© Thünen-Institut/Stefan Reiser

Was passiert mit Antioxidantien aus dem Fischfutter?

Fisch gilt weithin als gesund. Das liegt nicht zuletzt an den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, speziell den Omega-3-Fettsäuren. Diese stammen aus dem Fischfutter, und um die Fettsäuren vor dem Verderb zu schützen, werden dem Fischfutter Antioxidationsmittel zugesetzt. In unserem Projekt untersuchen wir, ob sich Antioxidationsmittel aus dem Fischfutter im Haltungswasser von Kreislaufanlagen sowie in den Fischkörpern anreichern.

Hintergrund und Zielsetzung

Fische nehmen die vor allem im Meeresfisch reichlich enthaltenen Omega-3-Fettsäuren über ihre Nahrung auf. In der Natur werden die Omega-3-Fettsäuren von Mikroalgen hergestellt. Diese Mikroalgen stellen die Lebensgrundlage für das Zooplankton dar. Kleine Schwarmfische ernähren sich von dem Zooplankton und dienen wiederum als Nahrung für Raubfische. Auf diesem Weg gelangen die Omega-3-Fettsäuren in unsere Speisefische. In der Aquakultur wird, wenn auch in deutlich geringerem Maße als noch vor Jahren, dem Fischfutter Fischmehl und Fischöl beigesetzt.

Das dem Fischfutter beigesetzte Fischöl ist reich an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Die Omega-3-Fettsäuren sind allerdings wenig stabil und reagieren z.B. mit Luftsauerstoff, wodurch das Öl verdirbt und ranzig wird. Neben dem daraus resultierenden schleichenden Verderb des Futters sind auch die positiven Effekte der Omega-3-Fettsäuren für die menschliche Ernährung verloren, da die ungesättigten Verbindungen durch diesen Vorgang zerstört werden. Um den gesundheitlich positiven Effekt von Omega-3-Fettsäuren im Fischöl zu bewahren, werden dem Fischfutter deshalb Antioxidantien zugesetzt. Bislang ist ungeklärt, ob und in welchem Maße sich diese Antioxidantien im Fisch sowie im Haltungswasser von Kreislaufanlagen anreichern.

Vorgehensweise

In einem Versuchsvorhaben untersuchen wir den Verbleib von futterbürtigen Antioxidantien in der Fischzucht. Dazu werden Regenbogenforellen unter experimentellen Bedingungen nach einem standardisierten Protokoll gefüttert. Dies erfolgt einmal im Durchfluss mit vollständigem Wasseraustausch sowie in Kreislaufanlagen mit weniger als 10%igem Wasseraustausch. Nach Ende der Versuche wird der Gehalt des Antioxidationsmittels im Futter, dem Haltungswasser sowie in den Fischkörpern untersucht.

Unsere Forschungsfragen

Reichern sich die in Futtermitteln enthaltenen Antioxidationsmittel im Prozesswasser von Kreislaufanlagen an? Reichern sich die in Futtermitteln enthaltenen Antioxidationsmittel in den aufgezogenen Fischen an? Unterscheidet sich das Maß der Anreicherung zwischen Durchfluss- und Kreislaufsystemen?

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Fraunhofer-IME
    (Aachen, Deutschland)

Zeitraum

5.2019 - 12.2024

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

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