Weiter zum Inhalt
© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Projekt

Typische Betriebe in der deutschen Aquakultur


Federführendes Institut FI Institut für Fischereiökologie
Beteiligte Institute SF Institut für Seefischerei

© Lina-Marie Huber/Thünen-Institut für Fischereiökologie

Typische Betriebe in der deutschen Aquakultur

Während die Aquakulturproduktion global betrachtet kontinuierlich ansteigt, stagniert der deutsche Aquakultursektor. Welche Faktoren bedingen diese regionalen Unterschiede?

Das untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Weltbevölkerung wächst stetig an. Und mit ihr die Nachfrage nach tierischem Protein. Dieses ist in Fisch enthalten, neben wichtigen Fettsäuren. Aus diesem Grund steigt der Bedarf an Fisch und aquatischen Produkten. Das führt zu einem rasanten Anstieg der globalen Aquakulturproduktion. Sie ist inzwischen der am stärksten wachsende Zweig der Lebensmittelproduktion.

In Deutschland lässt sich allerdings eine gegenläufige Entwicklung beobachten: Die deutsche Aquakulturproduktion stagniert seit Jahren und die Zahl der Fischzuchten nimmt ab. Woran das liegt und wie man dieser Entwicklung entgegenwirken kann, darum geht es in diesem Forschungsprojekt.

Bislang existieren nur wenige Daten zur betriebswirtschaftlichen Situation des deutschen Aquakultursektors. Diese Daten sind nicht ausreichend, um Handlungsbedarf zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten, mit denen die Produktion aquatischer Organismen gefördert werden kann.

Mit dem Projekt „Typische Betriebe in der deutschen Aquakulturwollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts mithilfe von sogenannten typischen Betrieben eine bessere Datengrundlage schaffen. „Typische Betriebe“ sind virtuelle Datensätze, die aus Kennzahlen zu Preisen, Kosten und Mengen bestehen, die für Betriebe einer spezifischen Größenklasse in einer bestimmten Produktionsregion als typisch angesehen werden können. Sie ermöglichen die mikroökonomische Darstellung deutscher Forellen- und Karpfenteichwirtschaften.

Vorgehensweise

Zur Bestimmung der typischen Betriebe wird der typical farm approach auf den deutschen Aquakultursektor angewendet. Der typical farm approach ist eine standardisierte Vorgehensweise, die die Grundlage der Analysen des agri benchmark-Netzwerkes (www.agribenchmark.org) bildet.

Kern des Ansatzes sind Gruppendiskussionen mit Betriebsleiterinnen und -leitern wichtiger deutscher Produktionsregionen für Forelle und Karpfen (den Haupterzeugnissen der deutschen Aquakultur). Während dieser Diskussionen wird im Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft festgelegt, welche betrieblichen Eigenschaften typisch für die jeweilige Produktionsregion sind.

Durch die Vielzahl an Variablen, die während der Gruppendiskussionen erarbeitet werden, in Kombination mit den Erfahrungswerten, die die Fischwirtinnen und Fischwirte in die Diskussion einbringen, ermöglichen typische Betriebe detaillierte und realitätsnahe Einblicke in die ökonomische Situation der deutschen Karpfen- und Forellenwirtschaft.

Mithilfe der typischen Betriebe lässt sich nicht nur der betriebswirtschaftliche Ist-Zustand des deutschen Aquakultursektors besser abbilden. Durch Projektionen lässt sich abschätzen, wie sich Änderungen der politischen, klimatischen und technischen Rahmenbedingungen auf einzelne Betriebe auswirken würden.

Durch diese Eigenschaften zeichnen sich „typische Betriebe“ als wichtige Werkzeuge aus, um Entwicklungshemmnisse in der deutschen Aquakultur darzustellen und ungenutzte Potenziale zu identifizieren.

Links und Downloads

www.agribenchmark.org/fish.html

www.thuenen.de/de/fi/arbeitsbereiche/aquakultur/

 

Zeitraum

7.2019 - 3.2021

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

Nach oben