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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Der FSC (Forest Stewardship Council) Deutschland hatte am 29.06.2016 seine Vollversammlung bei der Otto group in Hamburg. In diesem Rahmen wurden am 30.06.2016 Exkursionen angeboten. Eines dieser Exkursionsziele war das Thünen-Institut für Forstgenetik in Großhansdorf. Hier wurde den Mitgliedern des FSC ein Einblick in die Arbeit des Thünen-Holzkompetenzzentrums vermittelt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Uwe Sayer vom FSC Deutschland gab der Direktor des Thünen-Instituts für Forstgenetik, Dr. Bernd Degen, eine kurze Einführung in die Thematik der genetischen Holzart- und Holzherkunftsidentifizierung.

Anschließend wurden die Besucher durch die Laborräume geführt und konnten sich direkt vor Ort die Arbeit der Mitarbeiter anschauen. Der Rundgang begann in einem Labor, in dem Susanne Bein vorführte wie die eingesammelten Referenzproben durchgesehen, auf Richtigkeit der Daten überprüft und mit einer ID-Nummer versehen werden.

Mit dem Betreten des nächsten Labors begann die Vorführung der Abfolge der Arbeiten, die bei Eingang einer Holzprobe durchlaufen werden. Nachdem die Holzproben registriert und mit UV-Licht bestrahlt wurden, um Kontaminationen mit Algen und Pilzen zu entfernen, werden die Holzproben als Vorbereitung auf die anschließende DNA-Extraktion präpariert. Ann-Christine Bergmann zeigte die verschiedenen Methoden zur Präparation: Je nach Probenart kommt hierbei eine Drexelbank zum Einsatz oder die Proben werden mit einem Skalpell per Hand präpariert.

 

Alle Schritte von der Präparation bis zur Analyse werden in voneinander getrennten Laboren durchgeführt, um Kontaminationen zu vermeiden. Lasse Schindler führte die Technik der DNA-Isolierung aus den vorbereiteten Holzpartikeln vor. Zunächst werden die noch groben Holzspäne zu einem feinen Pulver gemahlen, aus dem dann über diverse Schritte die DNA gewonnen wird.

Liegt die DNA erstmal vor, muss sie in einem Verfahren, das Polymerasekettenreaktion (PCR) heißt, vervielfältigt werden, um ausreichend Ausgangmaterial für die Analysen zu haben. Dr. Hilke Schröder zeigte sowohl den theoretischen Ablauf der PCR als auch Beispiele für Analysen.

Der Rundgang durch die Labore schloss mit der Darstellung von Ergebnissen, die von Dr. Bernd Degen und Dr. Birte Pakull präsentiert wurden.


Zurück im Seminarraum des Instituts stellte Johannes Zahnen vom wwf  Deutschland die Kontrollmöglichkeiten im internationalen Holzhandel aus Sicht einer Umweltorganisation vor.

 

Dr. Andrea Olbrich ergänzte die Darstellung des Thünen-Holzkompetenzzentrums durch Vorstellung der anatomischen Holzprüfungen des Instituts für Holzforschung.

 

 

Bei der abschließenden gemeinsamen Diskussion stellten die Besucher unter anderem noch konkrete Fragen zu Kosten und Dauer von Prüfaufträgen. Eine Exkursionsteilnehmerin fasste ihre Eindrücke in der kurzen und sehr passenden Äußerung „Sie haben es geschafft für mich Licht in die „Black box“ der Möglichkeiten der genetischen Analysen zu bringen“ zusammen.    

Text: Hilke Schröder
Fotos: Christoph Rieckmann

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