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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Im stolzen Alter von 92 Jahren ist Dr. Georg Heinrich Melchior am 09.11.2017 verstorben. Melchior studierte in Gießen Botanik, Chemie und Phytopathologie und wurde 1956 zum Doktor der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Biochemie promoviert. Als wissenschaftlicher Angestellter begann er seine Laufbahn im Jahr 1957 an der damaligen Zweigstelle des Instituts für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (heute Thünen-Institut für Forstgenetik) im hessischen Wächtersbach. Nach deren Schließung wechselte er 1961 nach Schmalenbeck (heute Ortsteil von Großhansdorf). In den 1960er Jahren war er beurlaubt und war fast 6 Jahre an der Anden-Universität in Merida, Venezuela tätig. Im Jahr 1971 wurde Melchior mit der Leitung des Instituts für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung als Nachfolger von W. Langner betraut, das er bis zu seiner Pensionierung 17 Jahre leitete. Er bearbeitet Fragen der Pappelzüchtung, Methoden der Blühstimulierung und der vegetativen Vermehrung, Verfahren zur Saatgutlagerung und der Anlage von Samenplantagen. Er gab den Anstoß zur Forschung von Auswirkungen der Luftschadstoffe auf die genetische Zusammensetzung von Waldbaumpopulationen, zur Züchtung von Bäumen für den Kurzumtrieb und zur Verwendung der Gewebekulturtechnologie in der Vermehrung. Mitte der 1980er Jahre wurde Melchior vom Bundeslandwirtschaftministerium beauftragt ein umfangreiches Konzept zur Erhaltung forstlicher Genressourcen zu erarbeiten. Nach 31 Jahren Institutszugehörigkeit ging er 1988 in den Ruhestand.

Text: Mirko Liesebach

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