Institut für
FG Forstgenetik
Diskussion um Genome Editing
Mit dem Vortrag "Fit für den Klimawandel - Stresstolerante Pflanzen zur effizienten Energiegewinnung" war der Großhansdorfer Thünen-Wissenschaftler Dr. Tobias Brügmann an einem Mini-Symposium auf der Labvolution am 22. Mai 2019 beteiligt. Die Labvolution ist eine Fachmesse für die sogenannten Lebenswissenschaften ("Life Sciences") in Hannover. Dort eingebettet ist auch das Biotechnica Forum, in dem über die drei Ausstellungstage verschiedene Fragestellungen und neue Technologien in den Life Sciences und der Biotechnologie vorgestellt und diskutiert werden.
Tobias Brügmann stellte die verschiedenen ökologischen Stressfaktoren dar, die viele Nutzpflanzen durch den Klimawandel ereilen: Insbesondere die Folgen durch steigenden Trockenheits- und Salzstress sowie Schadinsekten und neue oder veränderte mikrobielle Pathogene führten nach Modellvorhersagen zu sinkenden Nutzpflanzenerträgen - obwohl eine wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt werden müsse. Mit der wachsenden Weltbevölkerung gehe auch ein Anstieg des Energiebedarfs einher, die nur mit einem starken Ausbau von nachwachsenden Energieträgern gedeckt werden könne, insbesondere in Hinblick auf die Einhaltung von vereinbarten Klimaschutzzielen.
Das war der Ansatzpunkt des Wissenschaftlers aus dem Institut für Forstgenetik, der neue Methoden zur Genomeditierung in Pappeln erforscht. Pappeln könnten zum einen selbst als nachwachsende Energieträger verwendet werden, zum anderen dienten sie wegen ihrer kleinen Genomgröße und ihres schnellen Wachstums als Modellorganismen der Forstgenetik. Tobias Brügmann erklärte, dass die Genomeditierung das Potential habe Pflanzen für den Klimawandel anzupassen - zielgerichtet und in einem überschaubaren Zeitrahmen.
In der Abschlussdiskussion tauschten sich Dr. Tobias Brügmann, Prof. Jany (Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik) und Prof. Kogel (Universität Gießen) mit dem Publikum aus. Insbesondere die Auswirkungen des EuGH-Urteils vom Sommer 2018 zur rechtlichen Einschätzung der Methoden zur Genomeditierung und die Akzeptanz neuer Technologien waren hierbei Schwerpunkte.