Weiter zum Inhalt
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Neue Publikation zur großräumigen genetischen Struktur der Stieleichen in Europa

Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thünen-Instituts für Forstgenetik (Bernd Degen, Céline Blanc-Jolivet, Malte Mader und Hilke Schröder) haben gemeinsam mit einer russischen Forschungsgruppe der Agraruniversität in Ufa die Ergebnisse einer großflächigen genetischen Inventur an 1970 Stieleichen aus dreizehn europäischen Ländern in der Fachzeitschrift FORESTS publiziert.

Die Untersuchung an 381 variablen Genbereichen des Zellkerns und der Plastiden der Eichen zeigte ein ausgeprägtes räumliches Muster (Abbildung 1). Die heutige genetische Zusammensetzung der Stieleichen in Europa ist das Ergebnis der Rückwanderung aus eizeitlichen Refugialgebieten, Genfluss via Pollen und der Hybridisierung mit der Traubeneiche. Die Auswirkungen der künstlichen Verjüngung von Beständen durch ortsfremdes Vermehrungsgut sind sichtbar, verändern das Gesamtbild jedoch nur wenig. In Deutschland ist eine Zweiteilung auffällig: Die Stieleichen aus West- und Norddeutschland unterscheiden sich genetisch deutlich von den Stieleichen in Süd- und Ostdeutschland (Abbildung 2). Hierfür sind unterschiedliche eiszeitliche Rückwanderungsrouten und ein stärkerer Anteil des Traubeneichengenoms bei den Stieleichen in Nord- und Westdeutschland verantwortlich.

Detailinformationen:

Degen, B., Yanbaev, Y., Mader, M., Ianbaev, R., Bakhtina, S., Schroeder, H., & Blanc-Jolivet, C.

(2021). Impact of Gene Flow and Introgression on the Range Wide Genetic Structure of Quercus robur (L.) in Europe. Forests, 12(10), 1425.

Link zur originalen Veröffentlichung: doi.org/10.3390/f12101425

Bericht: 19.11.2021 | Bernd Degen (TB)

Nach oben