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Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
© Bernd Degen
Unterschiedliche Baumsaaten werden in Händen gehalten, darunter Zapfen und Bucheckern
Institut für

FG Forstgenetik

Neue Studie zur Speisekarte des Wolfs

Seit über 20 Jahren sind Wölfe wieder in Deutschland heimisch. In einer aktuellen Studie präsentiert das Thünen-Institut neue Werkzeuge zur Beantwortung der Frage, wovon die Raubtiere sich bei uns ernähren.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thünen-Instituts für Forstgenetik entwickeln zur Beantwortung dieser Frage bereits seit längerer Zeit verschiedene genetische Methoden. Hierfür wird in der Wolfslosung nach genetischen Spuren der Beutetiere gesucht. Auch nach der Verdauung sind im Kot noch immer DNA-Reste der verzehrten Nahrung vorhanden. Genetische Methoden sind in der Lage, diese Spuren zu untersuchen und zu bestimmen, zu welchen Tierarten sie gehören.

Der bislang verfügbare Werkzeugkasten enthielt Methoden, die mit artspezifischen Markern nach ausgewählten Beutetieren suchen. Im Gegensatz dazu nutzt die jetzt neu vorgestellte Methode universelle Marker und untersucht damit Abschnitte in der 12S-Genregion der Mitochondrien, die zum Nachweis sämtlicher Wirbeltiere geeignet sind. So können nun auch unerwartete Beutetiere aufgespürt werden. Die Methode kann sogar erweitert werden, um zu bestimmen welche Pflanzen auf der Speisekarte des Wolfs stehen.

Bereits die ersten Ergebnisse weisen auf eine große Vielfalt an Beutetieren hin. Neben Rehen als Hauptbeute und dem ebenfalls häufig vertretenen Rot- und Damwild sowie Wildschweinen finden sich auch ausgefallene Arten wie Nutria und Wühlmäuse. Diese Ergebnisse belegen die hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität von Wölfen in Bezug auf ihre Nahrung.

Aufbauend auf diesen ersten Ergebnissen soll nun die Nahrung von Wölfen in Deutschland im Detail untersucht werden. Hierzu wird ein intensives Monitoring in Brandenburg und Sachsen-Anhalt und eine extensive, deutschlandweite Inventur durchgeführt.

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