Institut für
HF Holzforschung
Biologische Dauerhaftigkeit von Holz und holzbasierten Materialien
Holz wird durch verschiedene Organismen angegriffen, wenn die Umgebungsbedingungen (u.a. Feuchte und Temperatur) hierfür günstig sind. Im natürlichen Stoffkreislauf ist dies ein notwendiger Prozess, der nicht zuletzt die biologische Abbaubarkeit des Werkstoffs Holz bedingt. Die Gebrauchsdauer von Holzprodukten ist allerdings insbesondere im Außenbereich limitiert.
Die natürliche Dauerhaftigkeit von Holz variiert zwischen Holzarten und gegenüber den verschiedenen Organismengruppen, die in der Lage sind, Holz abzubauen. Dies sind vor allem holzzerstörende Pilze, Käfer, Termiten und marine Holzzerstörer. Reicht die natürliche Dauerhaftigkeit unter bestimmten Nutzungsbedingungen nicht aus, um die gewünschte Gebrauchsdauer zu erreichen, lässt sie sich durch technische Verfahren erhöhen. Neben dem Einsatz von biozidhaltigen Schutzmitteln kommen hierfür auch die thermische und chemische Modifizierung des Holzes in Frage. Auch die Anwendung von Hydrophobierungsmitteln und Beschichtungen zum Feuchteschutz des Holzes zielen auf die Erhöhung der Gebrauchsdauer von Holzbauteilen ab.
Um Holz auch im Außenbereich zielgerichtet, effizient und ressourcenschonend einsetzen zu können, ist es unerlässlich, detaillierte Informationen zu seiner biologischen Dauerhaftigkeit zu kennen. Am Standort Hamburg-Bergedorf und in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern wird deshalb die biologische Dauerhaftigkeit von Holzarten und unterschiedlich behandelten Hölzern gegenüber verschiedenen Organismen bestimmt. Hierzu stehen zahlreiche mykologische Labore und Versuchsflächen im Freiland zu Verfügung. Darüber hinaus werden Mechanismen des biologischen Abbaus und seiner Vermeidung untersucht und Verfahren zur Vorhersage der Gebrauchsdauer von Holzbauteilen entwickelt. Kenntnisse über den Lebenszyklus von Holzbauteilen sind essentiell für eine nachhaltige Nutzung von Holz, die Bestimmung der Lebenszykluskosten und Umweltwirkungen von Holzprodukten sowie für eine Einbindung von Holzbauteilen in eine Kreislaufwirtschaft. Hierzu werden am Thünen-Institut sowohl Materialkenndaten ermittelt als auch Methoden und Modelle zu ihrer Bestimmung und Berechnung entwickelt.