Institut für
HF Holzforschung
Projekt
Der Duft des Holzes
Wood for Good – Kontextbezogene gemisch- und konzentrationsabhängige Auswirkungen flüchtiger organischer Verbindungen verschiedener Holzarten auf neurophysiologische Prozesse und die chemosensorische Informationsverarbeitung des Menschen
Auffällige Gerüche sind ein häufiger Anlass für Untersuchungen der Innenraumluft. Gerüche werden unter anderem durch flüchtige organische Verbindungen hervorgerufen, die von verschiedenen Materialien, zum Beispiel Holz, in die Raumluft abgegeben werden können.
Hintergrund und Zielsetzung
Holz und Holzwerkstoffe setzen eine Reihe von flüchtigen organischen Substanzen (VOC) frei, die man auch geruchlich wahrnehmen kann. Insbesondere frisches Nadelholz kann einen sehr intensiven Geruch aufweisen. Aber auch Laubhölzer sowie Holzwerkstoffe besitzen ihren ganz eigenen Geruch. Infolge ihrer Anwendungen als Baumaterial und Inneneinrichtung können Holzprodukte somit den Geruch eines Raumes wesentlich mitbestimmen und auf den Menschen einwirken. Ob ein Geruch als angenehm oder aber unangenehm empfunden wird, kann jedoch individuell sehr verschieden sein. In diesem Projekt soll untersucht werden, wie diese Gerüche unser Wohlbefinden beeinflussen.
Zielgruppe
- Akteure im Bauwesen (Architekten, Designer, Holzbaufirmen, holzverarbeitende Industrie, Entscheidungsträger von Kommunen und Behörden)
- Verbraucher
Vorgehensweise
Durch Emissionsprüfungen von Holz und Holzwerkstoffen sind die wesentlichen VOC bereits bekannt, die Holzprodukte in ihre Umgebung freisetzen. Die menschliche Nase ist bei einzelnen Substanzen allerdings viel sensitiver als das chemisch-analytische Messverfahren, sodass sie geruchsaktive Verbindungen auch unterhalb der analytischen Nachweisgrenze erfassen kann. Zudem erfolgt erst durch Verarbeitung und Interpretation der gesamten Geruchsmoleküle im Gehirn der jeweilige Geruchseindruck. Die reine analytische Emissionsmessung lässt demnach nicht zwingend Rückschlüsse auf die Geruchswahrnehmung eines Produktes zu. Probanden werden Geruchsprüfungen von verschiedenen Holzprodukten nach der normierten Referenzmethode zur sensorischen Bewertung von Bauprodukten (DIN ISO 16000-28) durchführen. In Abweichung zur Referenzmethode wird zusätzlich der Einfluss eines visuellen sowie eines psychologischen Kontextes untersucht.
Unsere Forschungsfragen
- Wie beeinflusst die optische Wahrnehmung die Bewertung von Holzgerüchen zusätzlich?
- Unterscheiden sich Geruchsbewertungen unter Laborbedingungen von Bewertungen in realen Innenräumen?
- Unterscheidet sich die Wahrnehmung von Holzgerüchen von Person zu Person, und durch welche persönlichen Merkmale wird dies verursacht?
- Wie werden die Emissionen verschiedener Holzprodukte geruchlich bewertet?
- Lassen sich die Geruchsbewertungen von Holzprodukten durch zusätzliche Produktinformationen manipulieren?
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
-
Leibniz-Institut für Arbeitsforschung
(Dortmund, Deutschland)
Geldgeber
-
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
(national, öffentlich)
Zeitraum
7.2020 - 1.2025
Weitere Projektdaten
Projektfördernummer: 22011115
Förderprogramm: FNR
Projektstatus:
läuft