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Institut für

HF Holzforschung

Projekt

Round Robin Test - Bündelprüfung


Federführendes Institut HF Institut für Holzforschung

© Christian Brischke

Round Robin Test - Bündelprüfung zur Bestimmung der biologischen Dauerhaftigkeit von Holz

Im Rahmen einer europäischen Forschungskooperation wird die Eignung einer neuen Freilandprüfmethode für die Bestimmung der biologischen Dauerhaftigkeit von Holz außerhalb der Erde untersucht.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Prüfung der biologischen Dauerhaftigkeit von Holz und holzbasierten Materialien erfolgt in Labor- oder Freilandprüfungen. Letztere benötigen wesentlich mehr Zeit, i.d.R. mehrere Jahre, werden von standortabhängigen Parametern beeinflusst, liefern aber realitätsnähere Ergebnisse als die Laborprüfungen. Freilandmethoden zur Bestimmung der Dauerhaftigkeit von Holz gegenüber holzzerstörenden Pilzen finden entweder mit oder ohne Bodenkontakt statt. In Erdeingrabeversuchen, sogenannten ‚Graveyard tests‘ ist das Prüfholz nahezu ständig Feuchtebedingungen ausgesetzt, die Pilzwachstum und Holzabbau erlauben. Zudem treten im Boden neben Braun- und Weißfäulepilzen auch Moderfäulepilze und Bakterien auf. Außerhalb des Bodens wird Holz hingegen nur temporär befeuchtet, die Abbauvoraussetzungen unterscheiden sich somit und auch die Dauerhaftigkeit des Holzes als Materialeigenschaft ist oft unterschiedlich. Obwohl deutlich mehr Holz im Außenbereich ohne Erdkontakt verbaut wird als solches im Erdkontakt, sieht die europäische Normung (hier CEN/TC 38) keine Prüfmethode zur Bestimmung der biologischen Dauerhaftigkeit außerhalb des Bodens vor. Lediglich die Wirksamkeit von Holzschutzmitteln lässt sich z. B. in Lap-joint- oder L-joint-Prüfungen bestimmen. Um diese Lücke in der europäischen Normung zu schließen, wurde ein Normentwurf zu der seit über 15 Jahren von mehreren Forschungsteams in Europa eingesetzten Bündelmethode vorbereitet. Im Rahmen eines Ringversuchs (Round Robin) sollen im Rahmen des Projektes Daten generiert und weitere Erfahrungen mit dieser Prüfmethode gesammelt werden, um die Methode zu etablieren und in das Portfolio von CEN-Normen zur Bestimmung der biologischen Dauerhaftigkeit von Holz aufzunehmen.

Zielgruppe

Europäische und nationale Normungsgremien, Forschungseinrichtungen und Prüflabore

Vorgehensweise

Bündel-Prüfkörper aus unterschiedlichen Holzarten sowie thermisch und chemisch modifiziertem Holz werden zeitgleich von insgesamt sieben Forschungseinrichtungen im Freiland exponiert und regelmäßig hinsichtlich des Auftretens von Fäulnis bewertet. Die Herstellung der Prüfkörper erfolgt zentral durch das Thünen-Institut für Holzforschung und NIBIO (Norwegian Institute of Bioeconomy Reserach) in Ås, Norwegen. Exponiert werden die drei Referenzholzarten Kiefernsplint (Pinus sylvestris), Fichte (Picea abies) und Buche (Fagus sylvatica). Die Prüfhölzer sind Robinie (Robinia pseudoacacia), Kiefernkernholz, thermisch modifizierte Weißtanne (Abies alba) und mit Zitronensäure und Sorbitol modifizierte Kiefer. Die Prüfungen erfolgen an den drei deutschen Standorten Olsberg, Eberswalde und Hamburg, im französischen Montpellier, im norwegischen Ås, im slowenischen Ljubljana und auf der malaysischen Insel Borneo unter tropischen Bedingungen.

Unsere Forschungsfragen

Lassen sich mit Hilfe der Bündelmethode in ausreichend kurzer Zeit Prüfergebnisse erzielen, die eine Dauerhaftigkeitsklassifizierung erlauben, erreichen?

Wie sehr unterscheiden sich die an klimatisch unterschiedlichen Standorten erzielten Dauerhaftigkeitsbewertungen?

Erlauben die im vorliegenden Normentwurf enthaltenen Anweisungen und Beschreibungen eine Durchführung der Prüfungen in möglichst gleicher Weise durch unterschiedliche Personen?

Bedarf es Anpassungen des bisherigen Normentwurfs bzw. der darin beschriebenen Methode, um zu reproduzierbaren Ergebnissen zu gelangen?

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