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Institut für

HF Holzforschung

Projekt

Szenarien zur Optimierung des Klimaschutzbeitrags im Forst-und Holzsektor der EU bis 2030 (ClimWood2030)


Federführendes Institut HF Institut für Holzforschung

© Thuenen-Institut HF / S. Rüter

Klimaschutzvorteile der stofflichen Substitution durch Holzprodukte: Perspektiven bis 2030

Die nachwachsende Ressource Holz kann als Baustoff einen wesentlichen Beitrag bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten. Wir quantifizieren die mit der Holznutzung im Wohnungsneubau verbundenen Einsparpotentiale auf Basis der vom Bauministerium bereitgestellten Ökobilanzdaten im Einklang mit den für den Bausektor geltenden internationalen Normen.

Hintergrund und Zielsetzung

Der Gebäudesektor ist für einen großen Teil der nationalen Treibhausgasemissionen und des Primärenergieverbrauchs verantwortlich.

Mit zunehmender Energieeffizienz von Häusern während ihrer Betriebsphase gewinnt der Anteil der  Herstellungs‐ und Entsorgungsphase von Gebäuden an Bedeutung.

Zugleich dient die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz als Baumaterial der Schaffung des dringend benötigten Wohnraumes in Deutschland.

Somit trägt die Holzverwendung im deutschen Bausektor wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.

Ziel des Projektes „THG-Holzbau“ ist die normkonforme Quantifizierung des mit dem Bauen mit Holz verbundenen Treibhausgasminderungspotentials für Wohnungsneubauten und für Deutschland.

Vorgehensweise

Zunächst wurde ein ökobilanzieller Vergleich zwischen Holzgebäuden und ihren funktional äquivalenten Alternativen in mineralischer Bauweise gemäß EN 15978 und auf Basis der Daten der ÖKOBAUDAT des Bundesministeriums für Umwelt und Bauen (BMUB) in der Lebenszyklusplanungssoftware LEGEP durchgeführt. Die Ergebnisse wurden über eine begleitendes "Critical Review" nach ISO 14044 und ISO 14071 verifiziert.

In einem weiteren Schritt wurden diese Informationen mit den statistischen Daten zu Gebäudefertigstellungen nach vorwiegend verwendetem Baustoff, der Produktions- und Außenhandelsstatistik für Holzbauprodukte sowie den Daten der Wohnungsmarktprognose 2030 des Bundesamtes für Bauen Stadtentwicklung und Raumplanung (BBSR) zur prognostizierten Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Mehrfamilienhäusern auf Kreisebene verschnitten.  

Über verschiedene Holzverwendungsszenarien, die von einem definiertem Referenzszenario abweichen, das von einem gleichbleibenden Holzbauanteil ausgeht und somit den IST-Zustand wiederspiegelt, können sowohl potentielle THG-Substitutionseffekte eines veränderten Holzeinsatzes, als auch seine Auswirkungen auf die biogene Kohlenstoffbilanz und die damit verbundene Änderung der Nachfrage nach dem Holzrohstoff quantifiziert werden.

Daten und Methoden

Eine detaillierte Beschreibung der angewandten Methodik findet sich in Hafner et al. (2017):  PDF Dokument (nicht barrierefrei) 13547 KB

Unsere Forschungsfragen

Wie hoch sind die Umweltwirkungen eines Wohngebäudes von der Rohstoffgewinnung bis zur Errichtung auf der Baustelle?

Wie hoch sind mögliche Substitutionseffekte bei der Verwendung von Holz im Bau im Vergleich zu mineralischen Baustoffen?

Wie viele Treibhausgasemissionen könnten durch die Verwendung von Holz im deutschen Wohnbau eingespart werden?

Ergebnisse

Die Analyse von ClimWood2030 hat gezeigt, wie komplex die Dynamik der Treibhausgasbilanzen des Forst- und Holzsektors ist und welch unerwarteten Konsequenzen mit poltitischen Handlungsoptionen manchmal verbunden ist. Es hat sich auch gezeigt, dass Maßnahmen in einem Teil des Forst-Holzssektors der EU Konsequenzen in anderen Teilen dieses Sektors sowohl in der EU als auch in anderen Teilen der Welt haben. Die wichtigste Empfehlung sollte daher sein, die komplexen Folgen politischer Entscheidungen, sowohl kurz- und langfristig als auch für alle Akteure und alle Kohlenstoffströme und -speicher sowie für alle Aspekte einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung einschließlich der biologischen Vielfalt, der Beschäftigung und der Existenzgrundlagen sorgfältig zu prüfen.

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)
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