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Mischwald in Thüringen
© Andreas Bolte
Drohnenaufnahme eines Mischbestandes.
Institut für

WO Waldökosysteme

Biomasseerhebung

 Die Treibhausgasberichterstattung für Wälder in Deutschland nach den Anforderungen des Kyoto-Protokolls erfordert Angaben zur Änderung des Kohlenstoffvorrates durch nachhaltige Waldbewirtschaftung. Neben den Vorräten der oberirdischen Biomasse, welche durch die Bundeswaldinventur und deren Zwischeninventur erhoben werden, sind auch Daten zur unterirdischen Biomasse erforderlich. Mit gemessenen Einzelbaumdaten und mit Hilfe daraus abgeleiteter Funktionen sind genauere Ergebnisse zu erzielen als mit den bisher verwendeten Ansätzen der Biomasseexpansionsfaktoren. Geeignete Biomassefunktionen für Wurzeln sind in Deutschland lediglich für Fichte und Buche vorhanden. Daher wurden 2012 und 2013 im Umland von Eberswalde 43 Kiefern (Pinus sylvestris L.) auf ihre ober- und unterirdische Biomasse untersucht. Das Alter der Bäume betrug zwischen 15 und 220 Jahre bei einem Brusthöhendurchmesser zwischen 7,2 und 53,2 cm.

In einem Anschlussprojekt, das durch den Waldklimafonds finanziert wird, werden Daten für die Baumarten Birke und Eiche erhoben. Hierfür werden die Bäume mit Hilfe eines Greifzuges umgezogen, um anschließend die Wurzeln zu wiegen sowie den oberirdischen Teil des Baumes zu vermessen. Aus den Ergebnissen konnten bereits allometrische Funktionen mit hohem Bestimmtheitsmaß zur Schätzung der Wurzelbiomasse von Einzelbäumen aus deren Brusthöhendurchmesser (BHD) abgeleitet werden. Um einen ausreichend großen Stichprobenumfang zu erhalten und eine genaue Formel auch für Bäume mit höherem Volumen zu erhalten, soll ein möglichst großer Durchmesserbereich bei der Beprobung abgedeckt werden. Die Ergebnisse fließen direkt in die Treibhausgasberichterstattung ein und sollen zu einer genaueren Schätzung der Kohlenstoffspeicherung in den Bäumen führen

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