Um Status Quo-Effekte in Auswahlexperimenten zu untersuchen, wurden die Designdimensionen eines deutschlandweit durchgeführten Auswahlexperiments systematisch variiert. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Wahrscheinlichkeit die Status Quo-Option zu wählen mit mehr angebotenen Alternativen abnimmt (und umgekehrt). Dies weist auf einen „preference matching-Effekt“ hin (mit mehr angebotenen Alternativen werden die Präferenzen der Befragten besser abgedeckt und es muss nicht mehr auf die Status Quo-Option ausgewichen werden). Im Gegensatz dazu steigt die Wahrscheinlichkeit die Status Quo-Option zu wählen mit einer steigenden Anzahl von durchzuführenden Auswahlentscheidungen, weiter auseinanderliegenden Merkmalsausprägungen und ähnlicheren Optionen. Desweiteren wird die Wahrscheinlichkeit die Status Quo-Option zu wählen vom aktuell wahrgenommenen Zustand der Umwelt der Befragten beeinflusst.
Oehlmann M, Meyerhoff J, Mariel P, Weller P (2017). Uncovering context-induced status quo effects in choice experiments. Journal of Environmental Economics and Management, 81, 59-73, DOI:10.1016/j.jeem.2016.09.002