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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Neue Publikation über den Einfluss der de facto Governance auf die Entwaldung in Sambia

Die Studie untersucht den Einfluss der de facto Governance-Qualität auf die Entwaldung unter Berücksichtigung direkter Treiber und anderer Faktoren in den sambischen Miombo Trockenwäldern.

© Hellen Nansikombi

Sie liefert empirische Belege aus 24 Gemeinden in den drei Provinzen Copperbelt, North-Western und Eastern in der Ökoregion des sambischen Miombo. Die Studie unterstützt globale Initiativen zur Reduzierung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradation (REDD +) und Strategien zum Klimawandel, die auf eine verbesserte Governance zur Eindämmung des Waldverlusts zielen.

Der veröffentlichte Artikel liefert Einblicke in die Besonderheiten forstlicher Governance und unterstützt Bemühungen, die Entwaldung und die Waldzerstörung im Miombo einzudämmen. Die Studie zeigt, dass die Governance-Qualität in den untersuchten Gebieten generell sehr niedrig ist. Es ist aber wichtig, nicht nur an Governance Aspekten zu arbeiten, sondern dabei auch die direkten und anderen Treiber der Entwaldung angemessen zu berücksichtigen, denn die direkten Treiber, wie Kohleproduktion, landwirtschaftliche Produktion und Straßenausbau haben in den Untersuchungsgebieten stärkere Auswirkungen auf die Entwaldung als forstliche Governance. Diese direkten Treiber der Entwaldung werden von der schwachen Governance kaum beeinflusst. Es wird auch ersichtlich, dass es effektiver und gut ausgestatteter lokaler Regierungsinstitutionen bedarf, um die Entwaldung effektiv zu verringern.

Die Resultate legen nahe, das forstliche Governance Entwaldung nur verringern kann, wenn sie gewisse Mindeststandards erfüllt. Sie muss durch Maßnahmen ergänzt werden, mit denen direkte Treiber gezielt angesprochen werden können, zum Beispiel nachhaltige landwirtschaftliche Produktionssysteme und alternative Einkommensmöglichkeiten. Gesicherte Nutzungsrechte alleine können die Entwaldung nicht verringern. Sie müssen durch gesetzlichen Rahmenwerke, Landnutzungspläne und entsprechende Kontrollen ergänzt werden, da die Eigentümer ansonsten lediglich landwirtschaftlichen Nutzen auf Kosten der Wälder maximieren.

Ökonomische Anreize könnten Nutzungsverzichte aus der Landwirtschaft kompensieren und damit die Walderhaltung attraktiver machen.

  • Nansikombi H, Fischer R, Ferrer Velasco R, Lippe M, Kanungwe Kalaba F, Kabwe G, Günter S. 2020. Can de facto governance influence deforestation drivers in the Zambian Miombo? Forest Policy and Economics, 120, 102309. DOI:10.1016/j.forpol.2020.102309
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