Der kürzlich in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters veröffentlichte Artikel fasst den aktuellen Stand der Forschung zu Politiken zur CO2-Bepreisung in sektoralen Forstmodellen zusammen, vergleicht technische Modellierungsaspekte und zeigt analytische Unsicherheiten auf.
Die wichtigsten Ergebnisse unserer Forschung sind:
- In den meisten Forstmodellen wurde eine Kombination aus Besteuerungs- und Subventionssysteme zur Vergütung von forstlichen Kohlenstoffgutschriften eingesetzt. Bemerkenswerte Unterschiede gibt es bei den Systemgrenzen und den CO2-Preisen der implementierten Mechanismen zur CO2-Bepreisung.
- Die allgemeinen Fragen der Zusätzlichkeit, Dauerhaftigkeit und Verlagerung von Emissionen, die gegen die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern vorgebracht werden, werden mit unterschiedlicher Intensität behandelt.
- Die untersuchte Literatur konzentriert sich auf die nördliche Hemisphäre. Tropische und boreale Regionen, die ein erhebliches kosteneffizientes Minderungspotenzial bergen, werden in den globalen Analysen lediglich in weniger detaillierter Form berücksichtigt.
- Künftige Forschung zur Modellierung des Forstsektors würde davon profitieren, globale und nationale Ansätze zu kombinieren, um Politiken zur CO2-Bepreisung in Verbindung mit anderen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu analysieren.
- Die gleichzeitige Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels und der Implementierung von Politiken zur CO2-Bepreisung auf die Forstwirtschaft und Holzmärkte in künftigen Analysen ist von entscheidender Bedeutung, um solidere Projektionen der Klimaschutzpotenziale im Forstsektor zu erhalten. Auf diese Weise könnte die Verlässlichkeit von forstlichen Klimaschutzmaßnahmen in globalen Klimaschutzverpflichtungen erhöht werden.
- Honkomp T, Schier F (2024) Scoping review of carbon pricing systems in forest sector models. Environ Res Lett 19(1):013001, DOI:10.1088/1748-9326/ad101d
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn067298.pdf - Projekt:
Die Bioökonomie und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (BioSDG)