Maßnahmen zum Schutz der Wälder, wie die Einrichtung von Schutzgebieten, gehören zu den gängigsten Strategien, um den Verlust der Waldfläche und der Artenvielfalt zu bekämpfen. Gleichzeitig sind viele ländliche Haushalte weltweit auf Waldressourcen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Folglich werden Maßnahmen zum Schutz der Wälder oft dafür kritisiert, dass sie den Zugang der lokalen Bevölkerung zu den Waldressourcen einschränken und ihre Lebensgrundlage beeinträchtigen.
In der vorliegenden Veröffentlichung werden die Auswirkungen von Waldschutzmaßnahmen auf den Lebensunterhalt ländlicher Haushalte entlang der „Forest transition curve“ unter Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren wie zum Beispiel geografische Rahmenbedingungen geschätzt. Wir haben herausgefunden, dass der allgemeine Landschaftskontext wie der Zugang zu Straßen, die Fläche des verbleibenden Waldes und insbesondere der Landeskontext das Einkommen der Haushalte erheblich beeinflussen.
Unsere Ergebnisse deuten jedoch auch darauf hin, dass Maßnahmen zum Schutz der Wälder keine signifikanten negativen Auswirkungen auf das Einkommen der Haushalte haben. Diese Veröffentlichung macht weiterhin darauf aufmerksam, dass die räumliche Zuweisung von Waldschutzmaßnahmen häufig nicht zufällig erfolgt. Viele solcher Maßnahmen werden häufig in Gebieten mit geringem Entwicklungspotenzial durchgeführt. Daher sollten die Rahmenbedingungen, unter denen ländliche Haushalte ihren Lebensunterhalt verdienen, in der Debatte um Vereinbarkeit von Naturschutz und Armutsbekämpfung sorgfältiger berücksichtigt werden.
- Sadeghi A, Zhunusova E, Günter S, Dieter M (2023) Households' livelihood in restricted forest landscapes: What is the impact of contextual factors? Forest Pol Econ 154:103008, DOI:10.1016/j.forpol.2023.103008
- Projekt:
LaForeT - Landscape Forestry in the Tropics